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Dysbiose – Ein Erfahrungsbericht

Das, was ich im Folgenden berichte beruht ausschließlich auf meinen eigenen Erfahrungen aus einer 20 jährigen Leidensgeschichte. Mein Bericht beinhaltet keine gesicherte medizinische Diagnose, sondern nur Schlussfolgerungen, die ich aus meinen Beobachtungen ziehe. Zur Zeit befinde ich mich auf dem Weg der Besserung und hoffe, dass dieser Weg zur Heilung führt. Meine Schilderungen sollen keinesfalls einen Arztbesuch ersetzen – ganz im Gegenteil. Vielleicht hilft mein Bericht einem Patienten, bei seinem Arzt die richtigen Fragen zu stellen.

Zuerst möchte ich kurz umreißen, was eine Dysbiose ist. Im menschlichen Darm existiert ein ganzes Ökosystem an Bakterien, die für die Verdauung der Nahrung lebensnotwendig sind. Dieses Ökosystem wird als intestinales Mikrobiom bezeichnet. Dieses bakterielle Ökosystem kann durch Erkrankungen, Fehlernährung oder Medikamente gestört werden. Ist das Mikrobiom im Darm gestört, kann die Nahrung nicht mehr richtig verdaut werden, Nährstoffe können nicht mehr richtig aufgenommen werden, die Darmschleimhaut wird geschädigt und das Immunsystem kann nicht mehr so arbeiten, wie es arbeiten soll. Die Bakterien im Darm stellen eine Vielzahl lebensnotwendiger Stoffe her, die so ziemlich überall eine wichtige Rolle spielen. Eine Dysbiose ist kein Spaß, bei dem einem nur mal ein Pups quer liegt. Es ist vielmehr eine Hölle, die irgendwann böse und über Folgeerkrankungen tödlich enden kann.

Meine Leidensgeschichte beginnt im Jahr 2004. Bis zu diesem Jahr war ich sportlich und gesund. Im Jahr 2004 erkrankte ich am Pfeifferschen Drüsenfieber und der Einsatz von starken Antibiotika war notwendig, um die Krankheit zu überleben. Ab diesem Zeitpunkt war ich nie mehr wirklich gesund. In meinen Notizen aus dieser Zeit fanden sich Beschwerden wie Kopfschmerzen, ein hörbarer Puls, ein Brummton beim Pulsschlag, Druck in den Ohren, Herpebläschen im Mund, ein knackendes Kiefergelenk, Geräusche der Halswirbel, Klopfen im Ohr, Enge in der Luftröhre, das Gefühl das etwas im Hals steckt, Schmerzen in Hals und Schultern, Druck auf der Brust, schleimiger Husten, leichte Schmerzen beim tiefen einatmen, Grundloser schneller Puls, Herzstolpern, Durchfall, Atemnot beim Treppensteigen, Benommenheit wie durch Alkohol, Herzklopfen beim Treppensteigen, Anfälle von Schwäche, Müdigkeit.

Aufgrund dieser Symptome erfolgten endlos viele Arztbesuche und Untersuchungen. Heraus kam nichts und eine Ärztin meinte irgendwann genervt, ich solle mich beruhigen und mal ein kleines Gläschen Wein zur Entspannung trinken. Auf meine Frage, ob die Antibiotika vielleicht die Darmbakterien negativ beeinflusst hätten, sagte die Ärztin nur, dass das kein Thema ist und dass sich das von alleine regelt. Damit war das Thema vom Tisch und ich ging nach Hause.

Wein trinken linderte die Beschwerden etwas, aber das war keine Lösung und würde irgendwann dazu führen, dass ich Alkoholiker würde. Deshalb ging ich diesen Weg nicht. Ich musste mit meinen Beschwerden leben und begann zu Essen, weil Essen und vor allem das Essen von Süßigkeiten meine Beschwerden linderte. Ich wurde innerhalb von drei Jahren dick und wog bei eine Größe von 1,70 m zum Schluss 124 kg. Durch Meditation und Yoga konnte ich meine Beschwerden ignorieren. Im Jahr 2010 bekam ich Hautpilzerkrankungen zwischen den Zehen und zwischen den Beinen. Ich konnte plötzlich auch keine Haferflocken mehr vertragen und reagierte darauf mit Reflux. Irgendwann traten dann Schmerzen in der Brust auf und die Ärzte Odyssee begann erneut. Ich musste die Arbeit an meiner Dissertation (Doktorarbeit) abbrechen, was mich sehr ärgerte und sicherlich meinen Doktorvater enttäuschte. Ein mal waren die Schmerzen in der Brust so schlimm, dass die Hausärztin ein EKG aufnahm und Tests bezüglich eines Herzinfarktes durchführte. Die Diagnose war Bluthochdruck und Adipositas, aber ansonsten kam nichts weiter bei den Tests heraus.

Ich bekam immer mehr Medikamente gegen Bluthochdruck, weil dieser sich nur schwer bändigen ließ. Das Leiden ging weiter und ich begann eine Diät, um das starke Übergewicht in den Griff zu bekommen. Ich reduzierte mein Gewicht innerhalb eines Jahres um 15 kg. Das Leben wurde erträglich. Immer wieder traten allerdings Schmerzen in der Brust und die daraus resultierenden Arztbesuche führten dazu, dass meine Ärztin mich nicht mehr ernst nahm und mich zu ihrer Assistenzärztin weiter schob.

Ich zog 2019 in eine andere Stadt. Aufgrund von immer schwereren Hautpilzinfektionen suchte ich eine andere Hausärztin auf und bekam eine Salbe gegen die Hautpilzerkrankung. Mit dieser Salbe und Apfelessig ließ sich der Hautpilz in Schach halten. Der Blutdruck allerdings stieg immer weiter. Irgendwann ging es mit so schlecht, dass meine Hausärztin mich ins Krankenhaus zu einem Umfassenden Gesundheitscheck überwies. Dabei kam heraus, dass ich an Gallensteinen und einer Divertikulose litt. Die Gallensteine wurden ein Jahr später entfernt und die Hautpilzerkrankung besserte sich daraufhin etwas. Ich schöpfte Hoffnung, dass sich mein Gesundheitszustand bessern würde, aber meine Beschwerden verschlimmerten sich.

In meinen Notizen aus dieser Zeit wird die Kaskade an Beschwerden sichtbar, die damals wie ein einstürzendes Kartenhaus über ich einbrach: Bluthochdruck, Müdigkeit, entzündliche Gliederschmerzen, Husten, Konzentrationsschwäche, depressive Stimmung, Schmerzen in den Schultern, Stechen in der Brust, Husten, Ziehen im Oberbauch links, ziehen im Oberbauch mittig, ziehen im Oberbauch rechts, Blähbauch, Druck im Bauch, Bauchgrummeln, heiße Hände, druckempfindliche Brust, entzündliche Schmerzen, das Gefühl von Adrenalin, Herzstechen, Schmerzen an den Rippen und Brustbein, Panik, sehr geringe Belastbarkeit, schlagartig auftretender hoher Puls, Gliederschmerzen an den Sehnenansätzen, Atemnot, Reizmagen, Magenschmerzen, Hautpilz, Herzklopfen, Urindrang nachts, starkes Schwitzen nachts, schleimiger Husten, Rückenschmerzen, Muskelschmerzen, Fiebriges Gefühl ohne Fieber, Druck in der Brust, Übelkeit, schwarze Schatten im Sichtfeld, Verstopfung, Herzrhythmusstörungen. Das schlimme daran war, dass die Beschwerden zum Teil schlagartig auftraten und sich ohne erkennbaren Grund mit Phasen abwechselten, in denen ich beschwerdefrei war. Hatte ich aber Beschwerden, waren sie zum Teil so schlimm, dass ich nicht mehr geradeaus gehen konnte.

Ich wurde wieder ins Krankenhaus geschickt und es kam wieder nichts dabei heraus. Meine Hausärztin nahm mich gefühlt nicht mehr ernst. Ich führte über Jahre hinweg ein Krankentagebuch, was aber keinen Arzt jemals interessiert hat. Dafür bekam ich von meiner Ärztin Vorwürfe, weshalb ich mit immer neuen Ideen für mögliche Erkrankungen zu ihr komme. Dann passierte etwas, was ich im Nachhinein als Geschenk Gottes sehen muss: Ich bekam eine schwere atypische Lungenentzündung durch Mykoplasmen. Die Tatsache, dass ich den Notruf wählte, verdankte ich einer inneren Stimme, die zu mir Sprach, dass ich nicht einschlafen, sondern den Krankenwagen rufen sollte. Ich antwortete der Inneren Stimme, dass ich doch nicht für jede Kleinigkeit die 112 wählen kann. Die Stimme ließ mir aber keine Ruhe und ich stand auf, um am Computer bezüglich des schaumig blubbernden Geräusches in meiner Lunge zu recherchieren. Das Ergebnis der Recherche enthielt immer die das Wort „Notfall“. Plötzlich wurde alles um mich herum strahlend weiß und ich fühlte mich schwerelos und als ich wieder zu mir kam, griff ich zum Telefon und rief die 112. Ich kam ins Krankenhaus und wurde in der Notaufnahme erst einmal von der diensthabenden Ärztin ausgeschimpft, warum ich mich nicht an Therapieempfehlungen halte. Nachdem die Ärztin im Krankenhaus aber meine Brust gehört hatte, wurde ich sofort ins Krankenhaus aufgenommen. Meine Hausärztin hatte einige Tage zuvor einen Abstrich gemacht um den Grund für meine Bronchitis zu ermitteln. Als das Ergebnis des Abstrichs eine Infektion mit Mykoplasmen ergab, wurde ich sofort in ein Quarantänezimmer verlegt und ich erlebte Ärzte, die mich und die Mykoplasmen plötzlich sehr ernst nahmen. Als ich Durchfall bekam, stank das ganze Zimmer wie ein Pferdestall. Mein Körper verlangte intuitiv nach Joghurt und Äpfel. Ein junger Arzt besorgte mir, nachdem ich durch pausenlose Bettelei nach Joghurt und Äpfel verlangt hatte, Joghurt und ein paar Äpfel und der Durchfall verschwand bereits am nächsten Tag. Ich blieb zwei Wochen im Krankenhaus. Der Kardiologe im Krankenhaus stellte fest, dass bei mir eine hypertensive Herzkrankheit im Entstehen war. Ich bekam noch mehr Blutdrucksenker, so dass mein Blutdruck im Normbereich lag und sich die hypertensive Herzkrankheit mit der Zeit wieder zurückbilden konnte.

Zwei Wochen später kam ich aus dem Krankenhaus und musste mich vier Wochen lang schonen. Ich hatte weitere 15 kg abgenommen. Meine Beschwerden, die ich bereits vorher hatte wurden nach meiner Genesung schlimmer. Rücken und Gliederschmerzen waren so stark wie die, die man bei einer Grippe bekommt. In meinem Magen hatte ich das Gefühl, als ob ein zappelnder Fisch lebt. Wenn mein Magen zu zappeln begann, konnte ich kaum atmen. Ich verbrachte viel Zeit im Liegen auf der Couch, weil dies meine Beschwerden erträglich machte und ich hatte Angst, vor der Couch aufzustehen um aufs Klo zu gehen, weil dann die Schmerzen wieder da waren. Ich bekam Protonenpumpenhemmer zur Reduzierung meiner Magensäure. Der zappelnde Fisch in meinem Bauch beruhigte sich, aber dafür bekam ich jetzt Blut im Stuhl durch Hämorrhoiden. Ich bekam also eine Cortison-Salbe, die aber nicht wirkte aber mit Zinksalbe konnte ich die Hämorrhoiden in Schach halten. Wegen meiner Rückenschmerzen wurde ich zum Orthopäden überwiesen und der meinte, dass ich eine Intercostalneuralgie aufgrund der Abnutzung der Wirbelsäule habe. So etwas komme mit dem Alter. (Anmerkung: Ich bin Ende 49 Jahre alt)  Meine Frau schaffte es, die Rückenschmerzen durch Massagen der schmerzhaften Triggerpunkte am Rücken in Schach zu halten, so dass ich zumindest nicht bettlägerig wurde. Alternativ zur Massage, konnte ich mit einer Faszienrolle die Triggerpunkte massieren, was auch half. Die Wirksamkeit der Massage der Triggerpunkte fand meine Frau durch Zufall heraus. Auch wenn die Massagen so schmerzhaft waren, als ob man mit einer Nadel in den Muskel sticht, besserten sich dadurch die Schmerzen etwas. Wegen der bei mir aufgetretenen geschwollenen Lymphknoten schickte mich meine Hausärztin zum Radiologen. Das MRT ergab den Verdacht auf ein Lymphom. Der Moment, als mich meine Hausärztin zum Onkologen überwies, war der Moment, an dem sich mein Leben änderte. Ich musste nun zwei Wochen auf die Auswertung der Blutuntersuchung warten. Heraus kam wie immer – nichts.

Meine Hausärztin schickte mich wegen der Hämorrhoiden zum Proktologen. Der untersuchte mich und empfahl mir Probiotika zum Aufbau der Darmflora. Der Proktologe empfahl mir, mich im Internet über das Mikrobiom zu belesen, was ich auch machte.

Ich besorgte mir probiotischen Joghurt und meine Beschwerden reduzierten sich sehr bald Schritt für Schritt. Da probiotischer Joghurt teuer ist, lernte ich, Joghurt selbst zu fermentieren. Ich nehme jeden Tag etwas Joghurt zum Essen zu mir und bin mittlerweile wieder so sportlich, dass ich mehrtägige Radtouren im Oberlausitzer Bergland fahren kann. Die Muskelschmerzen habe ich immer noch, aber sie gehen zurück. Die Heißhungerattacken, die ich in der Vergangenheit hatte, treten kaum noch auf. Nach 20 Jahren Krankheit habe ich heute so viel Energie, dass ich beruflich ein neues Projekt beginnen konnte, das ich mit Begeisterung voranbringe. Die meisten Beschwerden sind sehr schnell verschwunden. Mal sehen, wie sich meine Situation noch weiter entwickelt.

Warum schreibe ich das Ganze und veröffentliche es im Internet? Vielleicht hilft es jemandem, der eine ähnliche Leidensgeschichte hat, den Ärzten die richtigen Fragen zu stellen. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass ein Krankentagebuch und ein regelmäßig geführtes Notizbuch ein wichtiges Werkzeug auf dem Weg zur Besserung sind. Die Ärzte, die ich erlebt habe, können mit Standardsituationen gut umgehen, bei der die Ursache der Erkrankung klar erkennbar ist und die Kausalkette der Krankheitsursachen überschaubar kurz ist. Sobald eine Krankheitsursache erst über mehrere Mechanismen zu einem Krankheitssymptom führt, sind Ärzte meist überfordert. Ärzte haben viel Wissen, aber sie sind meist keine Mathematiker und keine Ingenieure, die komplexe Regelkreise betrachten können. Deshalb ist man als Patient gefordert, selbst wie ein Detektiv zu recherchieren und die Zusammenhänge der einzelnen Symptome und Ereignisse mühsam zu ermitteln. Man muss selbst aktiv werden und darf nicht aufgeben, selbst, wenn man den Ärzten auf die Nerven geht.

Letztendlich aber, ist man auf Gottes Hilfe angewiesen und deshalb lohnt es sich, Gott um Hilfe zu bitten. Das ist schön in der Bibel im Neuen Testament im 5. Kapitel des Markus-Evangeliums beschrieben:
„Es war auch eine Frau dabei, die seit zwölf Jahren an Blutungen litt. Sie war schon bei den verschiedensten Ärzten gewesen und hatte viele Behandlungen über sich ergehen lassen. Ihr ganzes Vermögen hatte sie dabei ausgegeben, aber es hatte nichts genützt; im Gegenteil, ihr Leiden war nur schlimmer geworden. Diese Frau hatte von Jesus gehört; sie drängte sich in der Menge von hinten an ihn heran und berührte sein Gewand. Denn sie sagte sich: »Wenn ich nur sein Gewand anfasse, werde ich gesund.« Im selben Augenblick hörte die Blutung auf, und sie spürte, dass sie ihre Plage los war. Jesus bemerkte, dass heilende Kraft von ihm ausgegangen war, und sofort drehte er sich in der Menge um und fragte: »Wer hat mein Gewand berührt?«Die Jünger sagten: »Du siehst, wie die Leute sich um dich drängen, und da fragst du noch: ›Wer hat mich berührt?‹« Aber Jesus blickte umher, um zu sehen, wer es gewesen war. Die Frau zitterte vor Angst; sie wusste ja, was mit ihr vorgegangen war. Darum trat sie vor, warf sich vor Jesus nieder und erzählte ihm alles. Jesus sagte zu ihr: »Meine Tochter, dein Vertrauen hat dir geholfen. Geh in Frieden und sei frei von deinem Leiden!“ [1]

[1] Gute Nachricht Bibel. Mk 5,25-34

Reich Gottes

Wenn ich mich heute umschaue, sehe ich, dass sich die ganze Welt in einem historischen Umbruch befindet. Der Druck auf die meisten Menschen nimmt zu. Gesellschaftliche Werte, die heute noch hoch gehalten werden, zerfallen und bei vielen Politikern und Amtsträgern hat man das Gefühl, dass sie völlig den Verstand verloren haben. Ich könnte den ganzen Tag Vorträge darüber halten, was in unserer Gesellschaft schief läuft. Dadurch würde aber nichts besser werden und wir kämen keinen Schritt näher an das, was Gott für uns ursprünglich wollte. Deshalb möchte ich erst einmal einen Blick darauf werfen, was Jesus über das Reich Gottes gesagt hat. Dazu erzählte er ein Gleichnis:

„Es ging ein Säemann aus, zu säen seinen Samen. Und indem er säte, fiel etliches an den Weg und ward zertreten und die Vögel unter dem Himmel fraßen’s auf. Und etliches fiel auf den Fels; und da es aufging, verdorrte es, darum daß es nicht Saft hatte. Und etliches fiel mitten unter die Dornen; und die Dornen gingen mit auf und erstickten’s. Und etliches fiel auf ein gutes Land; und es ging auf und trug hundertfältige Frucht. Da er das sagte, rief er: Wer Ohren hat, zu hören, der höre!
[…]
Das ist aber das Gleichnis: Der Same ist das Wort Gottes. Die aber an dem Wege sind, das sind, die es hören; darnach kommt der Teufel und nimmt das Wort von ihrem Herzen, auf daß sie nicht glauben und selig werden. Die aber auf dem Fels sind die: wenn sie es hören, nehmen sie das Wort mit Freuden an; und die haben nicht Wurzel; eine Zeitlang glauben sie, und zur Zeit der Anfechtung fallen sie ab. Das aber unter die Dornen fiel, sind die, so es hören und gehen hin unter den Sorgen, Reichtum und Wollust dieses Lebens und ersticken und bringen keine Frucht. Das aber auf dem guten Land sind, die das Wort hören und behalten in einem feinen, guten Herzen und bringen Frucht in Geduld. Niemand aber zündet ein Licht an und bedeckt’s mit einem Gefäß oder setzt es unter eine Bank; sondern er setzt es auf einen Leuchter, auf daß, wer hineingeht, das Licht sehe. Denn nichts ist verborgen, das nicht offenbar werde, auch nichts Heimliches, das nicht kund werde und an den Tag komme.“
(Lukas 8,5-8.11-17) [1]

Dieser Abschnitt des Lukas-Evangeliums beinhaltet einige entscheidende Dinge: Das Reich Gottes entsteht im Menschen durch das Wort Gottes. Wenn es im Menschen entstanden ist, ist es wie ein Licht, das vielen Menschen im Leben einen Weg weisen kann. Das Reich Gottes wird nicht von Menschen geschaffen sondern es wächst von sich aus. Es muss nicht mit Gewalt verbreitet werden, sondern es ist von sich aus ein Licht für andere Menschen.

Es gibt aber Voraussetzungen die nötig sind, damit das Reich Gottes im Menschen erst entstehen kann: Es muss ein fruchtbarer Boden vorhanden sein. Das bedeutet, dass ein Mensch, in dem das Reich Gottes entstehen soll, möglichst frei sein muss von Rastlosigkeit, Ängsten, Alltagssorgen, Reichtum und Gier.
Wenn ein Mensch möchte, dass für ihn das Reich Gottes kommt, sollte er daran arbeiten, seine Rastlosigkeit, seine Ängste, seine Alltagssorgen, seinen Reichtum und seine Gier aus seinem Leben zu drängen. Das bedeutet, dass dieser Mensch sich jeden Tag selbst hinterfragt, sich seine Fehler bewusst macht und sein Leben ändert. Alle Situationen, die zu Rastlosigkeit, Ängsten, Alltagssorgen, Reichtum und Gier führen, müssen hierbei konsequent geändert werden. Menschen, die in diesen geschützten Raum eindringen wollen, müssen aus diesem Bereich konsequent herausgehalten werden, so hart das klingt. Dadurch entsteht ein geschützter Raum, in dem das Wort Gottes wirken kann. Das tägliche Lesen in der Bibel bringt das Wort Gottes in den geschützten Bereich, der im Menschen und seiner direkten Umgebung entstanden ist. Das Wort Gottes beginnt dann nicht durch die Bemühungen des Menschen sondern von sich selbst aus zu Früchte zu tragen. Näheres über diese Früchte steht im Brief des Apostels Paulus an die Galater. (Galater 5, 18-23) Das Reich Gottes, das im Leben eines Menschen wächst bleibt nicht unbemerkt und übt eine Anziehungskraft auf andere Menschen aus. So wächst es von sich aus und ist dabei nicht aufzuhalten. Wie schnell es wächst, liegt in Gottes Hand, aber eines Tages ist es plötzlich da. Jesus spricht sehr viel darüber in den Evangelien, aber das würde den Rahmen dieses Textes hier sprengen.

Reale Welt – Virtuelle Welt
In der realen Welt ist es so, dass wir mit Hilfe der Technik geschützte Räume mit lebensfreundlichen Bedingungen schaffen müssen, um in der Welt überleben zu können. Wir brauchen auch andere Menschen, die uns helfen zu überleben, genau so wie wir anderen Menschen helfen. Dabei müssen oft schwierige Probleme gelöst werden, wofür oft ein großer Aufwand nötig ist. Neue Ideen sind manchmal nur schwer umsetzbar und ob sie dann funktionieren, ist oft unklar.

Besitzt ein Mensch einen geschützten Raum um sich, in dem das Wort Gottes Frucht bringt, so ist er in der Lage, sich darüber klar zu werden, welches Leben er möchte. Neue Ideen können entstehen, sie können durchgespielt werden, ohne dass dabei Schaden verursacht wird und andere Menschen und die Umwelt in Mitleidenschaft gezogen werden. Bei der physikalischen Bewertung der Ideen helfen die Naturwissenschaften. Je nach dem, wie die Bewertung aussieht, können Ideen weiter gedacht, oder verworfen werden. Ich nenne diesen Raum, wo Ideen durchgespielt werden, die virtuelle Welt. Dabei muss aber immer klar sein, dass diese Ideen keinen Anspruch darauf haben, in die Realität umgesetzt zu werden. Das ist sehr wichtig, weil aus Ideen sonst schnell Ideologien werden, sie wiederum zu Gewalt führen. Wenn eine Idee gut ist, ist sie wie ein Licht im Dunkeln. Diese Idee wird dann von sich aus Realität werden.

[1] Luther Bibel 1912

Was bedeuten die Corona-Zahlen ?

Ich möchte in diesem Artikel mit einfachen statistischen Berechnungen erläutern, was die offiziellen Corona-Zahlen bedeuten. Dabei möchte ich lediglich auf die Berechnungen zurückgreifen, die jedem Abiturienten geläufig sein sollten.

Das statistische Modell, dass ich dabei zu Grunde lege, ist passend zu dem Thema das Urnenmodell mit Ziehen mit Zurücklegen. In einer Urne befinden 100.000 Kugeln. Davon sind 99800 weiße Kugeln und 200 schwarze Kugeln. Das soll hier einer 7-Tage Inzidenz von 200 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner entsprechen. Das bedeutet, dass in diesem Experiment jede Woche für jeden betrachteten Einwohner eine Ziehung mir Zurücklegen durchgeführt wird.

Aus diesem Zufallsexperiment ergibt sich eine Binomialverteilung der Infektionsereignisse. Die Wahrscheinlichkeit, sich während einer Woche mit COVID 19 zu infizieren liegt bei einer 7-Tage Inzidenz bei pI = 0,2 %.

Für eine Binomialverteilung wird der Erwartungswert m wie folgt berechnet:
p : Wahrscheinlichkeit
n : Anzahl der Einwohner
t : Zeit in Wochen
m : Anzahl Infizierten oder Gestorbenen

m = p * n * t

Die Standardabweichung Sigma, d.h. die zu erwartende Abweichung des wirklichen Wertes vom statistisch berechneten Wert wird mit folgender Formel berechnet:

Sigma = wurzel (n * t *  p * (1 – p))

Des weiteren wird ein zweites Experiment betrachtet, in dem die Todesfälle bei gleichzeitiger Anwesenheit eines positiven COVID-19 Testergebnisses stattfinden. Dazu habe ich die Wahrscheinlichkeiten für einen tödlichen Krankheitsverlauf in Abhängigkeit vom Alter und die Altersstruktur der Menschen in Neugersdorf betrachtet. Dabei gewichte ich die Wahrscheinlichkeit eines tödlichen Krankheitsverlauf mit der Altersstruktur in Neugersdorf . Aus der Statistik geht nicht hervor, ob die betroffenen Menschen an dem Corona-Virus gestorben sind, oder mit dem Corona-Virus. Auffällig ist dabei nur, dass die Wahrscheinlichkeit eines tödlichen Covid 19 Verlaufs erst ab einem alter von 60 Jahren ansteigt, was auch für andere Erkrankungen gilt. In Anbetracht der Statistiken komme ich auf eine Wahrscheinlichkeit eines tödlichen Krankheitsverlauf von pT = 5,91 %. Dazu wird in dem Statistischen Experiment eine Urne mit 10.000 Kugeln betrachtet, in der 591 Kugeln schwarz sind. Auch bei diesem Experiment jede Woche für jeden betrachteten Einwohner eine Ziehung mir Zurücklegen durchgeführt wird.

Die Wahrscheinlichkeit, an COVID-19 zu sterben wird durch die Durchführung beider Urnenexperimente ermittelt. Dabei liegt die Wahrscheinlichkeit in einer Woche an Corona zu sterben bei
pTC = pI * pT = 0,0118 %.

Angenommen n sei die Zahl der Menschen in einem Dorf oder einer Kirchgemeinde, die betrachtet werden soll.

Die Berechnung soll hier am Beispiel der Kirchgemeinde in Neugersdorf erläutert werden: Die Evangelische Kirchgemeinde hat ca. 1000 Mitglieder. Der betrachtete Zeitraum liegt bei t = 6 Wochen. Das ist der Zeitraum, in dem die Kirchennachrichten erscheinen, in denen die Beerdigungen im jeweiligen Zeitraum genannt werden.

Die zu erwartende Anzahl der Infektionen im betrachteten Zeitraum liegt bei mI = 12
mit einer Standardabweichung von SigmaI = 3,4

Die zu erwartende Anzahl der betrachteten Toten im betrachteten Zeitraum, die an- oder mit Corona gestorben sind, liegt bei mT = 0,71
mit einer Standardabweichung von SigmaT = 0,84

Wenn also gesagt wird, dass sehr viele Corona-Tote beerdigt werden, kann das aufgrund der offiziellen Zahlen nicht sein. Die Menschen sind sehr wahrscheinlich an etwas anderem gestorben, aber nicht an einer COVID-19 Infektion.

 

Corona mal statistisch betrachtet

Ich merke zur Zeit, wie die Angst vor dem Corona-Virus um geht. Jedes mal, wenn hier in Neugersdorf die Totenglocken läuten, frage ich mich, ob jemand an dem Corona-Virus gestorben ist. Um für mich Klarheit in die Sache zu bringen, habe ich das gemacht, was ein Ingenieur so macht: Ich habe mal statistisch betrachtet, wie wahrscheinlich es ist, dass innerhalb einer Woche eine Beerdigung stattfindet.

Ich möchte hier klarstellen, dass ich keinesfalls das Leid der Angehörigen vergessen möchte. Ich möchte dem Leser lediglich zeigen, was eine begrenzte Lebenserwartung bedeutet.

Betrachtung der Kirchenmitglieder in Neugersdorf

Als allererstes habe ich mal nachgesehen, wie viele Einwohner Neugersdorf hat und wie die Lebenserwartung der Menschen aussieht. Ich fand auf Wikipedia, dass Neugersdorf 5854 Einwohner hat. Ich vermute, dass 20%, sprich 1160 der Einwohner Mitglied der Evangelischen Kirche sein dürften. Die Lebenserwartung habe ich mit 80 Jahren d.h. 29200 Tage angenommen.

Um die statistische Betrachtung durchzuführen habe ich, wie es meinem schwarzen Humor entspricht, das Urnenmodell aus der Statistik herangezogen.  Ich habe dabei eine Urne mit 29200 Kugeln zu Grunde gelegt, wobei 1 Kugel davon schwarz ist. Dabei werden die Kugeln mit Zurücklegen gezogen, ohne dass die Reihenfolge notiert wird. Wird eine schwarze Kugel gezogen, bedeutet dies statistisch eine Beerdigung für den jeweiligen Menschen. Für jeden Menschen wird ein mal am Tag eine Kugel gezogen, pro Tag also 5854 Kugeln für alle Einwohner oder 1160 Kugeln für die Mitglieder der evangelischen Kirche. Daraus resultiert eine Binomialverteilung der Beerdigungen.

Es wird ein Zeitraum von 7 Tagen und ein Zeitraum von 60 Tagen betrachtet. Innerhalb von 60 Tagen erscheinen die Kirchennachrichten mit den Todesanzeigen. Zudem soll noch ein Zeitraum von 365 Tagen betrachtet werden

Die Ergebnisse dieser Betrachtung sind in folgenden Diagrammen zu sehen.

Die unter den Mitgliedern der Evangelischen Kirche  eintretenden Todesfälle, die durch eine begrenzte Lebenserwartung  verursacht werden, gestalten sich so, dass mit einer Wahrscheinlichkeit von 77 % die Totenglocken in einer Woche nicht läuten müssen. Eine Woche mit einer Beerdigung ist in 20% der Wochen der Fall. Selten, also in 3% der Wochen, finden zwei Beerdigungen pro Woche statt.

 

In den Kirchennachrichten sind zwischen zwischen 0 bis 7 Todesanzeigen zu erwarten, wobei meistens 1 – 3 Todesanzeigen zu finden sind.

Innerhalb eines Jahres sind Todesfallzahlen aufgrund der Lebenserwartung zwischen 5 und 25 Tote pro Jahr im statistisch möglichen Bereich. In den meisten Fällen dürften die Todesfallzahlen zwischen 10 und 18 liegen.

Betrachtung aller Einwohner in Neugersdorf

Betrachtet man nicht nur die Kirchenmitglieder sondern alle Einwohner von Neugersdorf, so ergibt sich für die Anzahl der Beerdigungen pro Woche folgendes Diagramm:

Für alle Einwohner von Neugersdorf bedeutet das, dass eine unbeschwerte Woche ohne Beerdigungen in 25% der Wochen eintrifft. In 35% der Wochen kommt es zu einer einzigen Beerdigung pro Woche. In 24% der Wochen gibt es 2 Beerdigungen u.s.w. Auch 4 Beerdigungen pro Woche sind mit einer Wahrscheinlichkeit von 4% möglich. Sollte dieser Fall eintreten, bedeutet das nicht, dass in der Woche darauf keine Beerdigung stattfindet. Die Wahrscheinlichkeiten bleiben vom vorhergehenden Ereignis unberührt. Tritt also eine Woche mit 4 Beerdigungen und danach gleich eine Woche mit drei Beerdigungen auf, kann man daraus noch keine Rückschlüsse auf eine Epidemie schließen. Erst wenn die Wahrscheinlichkeitsverteilung insgesamt ändert, muss von Einflüssen neben der begrenzten Lebenserwartung ausgegangen werden.

Soweit gestalten sich die Auswirkungen einer begrenzten Lebenserwartung, ohne irgendwelche Einflüsse von Krankheiten oder Katastrophen. Abweichungen davon haben dann andere Ursachen, die im einzelnen genauer betrachtet werden müssen.

OpenSCAD

Das Programm OpenSCAD ist ein 3D CAD Programm, mit dem es möglich ist, STL Dateien zu erzeugen, die von Rapid Prototyping Maschinen gelesen werden können. Das sehr übersichtlich geschriebene Handbuch für OpenSCAD befindet sich bei Wikibooks. Ein weiterer Vorteil ist die einfache Programmiersprache, um einen Körper zu erstellen:

Die Befehle

// Kommentar
a = 1;
b = 1;
c = 1;
x = 10;
y = 0;
z = 0;
translate ([x,y,z])
cube([a,b,c], center=true);

zeichen einen Quader mit den Abmessungen 1 x 1 x 1 mm, der um 10 mm in x-Richtung verschoben ist. Mit der Taste F5 wird der Quader automatisch gezeichnet und kann mit der Maus gedreht und von allen Seiten betrachtet werden. Dieses Programm läßt sich mit der Ausgabe des mathematischen Programms Scicoslab ideal kombinieren, so dass mit diesen beiden Programmen die Ergebnisse aus mathematischen Simulationen direkt in 3D CAD und dann sofort in eine maschinenlesbare Datei umgewandelt werden können. Scicoslab schreibt die mathematischen Ergebnisse als Variablen in eine Textdatei, die dann direkt in OpenSCAD geladen und ausgeführt werden kann. Die Befehle, die in Scicoslab hierfür notwendig sind lauten:

// Schreiben der Parameter in eine Datei
fd = mopen(Pfad +  ‚Dateiname.scad‘,’w‘);
mfprintf(fd, ‚%s \n‘,’a = ‚+string(a)+‘;‘);
mfprintf(fd, ‚%s \n‘,’b = ‚+string(b)+‘;‘);
mfprintf(fd, ‚%s \n‘,’c = ‚+string(c)+‘;‘);
mclose((Pfad +  ‚Dateiname.scad“);

Zu Scicoslab habe ich in diesem Blog bereits etwas geschrieben. Die Programmiersprache von OpenSCAD und Scicoslab sind sich sehr ähnlich, was das Programmieren mit beiden Programmen vereinfacht.

 

Betrachtungen zum Klimawandel

Im Bereich des Klimawandels hat sich mittlerweile so etwas wie eine Religion herausgebildet, die sich auf die Naturwissenschaft beruft. Aus diesem Grund möchte ich den Klimawandel naturwissenschaftlich betrachten, ohne die Absicht, den Klimawandel zu erklären. Erklärungen fallen in den Bereich des Glaubens und der Glaube ist die Angelegenheit jedes einzelnen Menschen für sich.

Verdunstung der Landflächen
Angenommen, in Sachsen fallen durchschnittlich 600 mm/a  Niederschlag auf den Erdboden. 1)
Des weiteren  wird angenommen, dass die Globalstrahlung in Sachsen durchschnittlich 1100 kWh/(m² a) beträgt. 2)
Angenommen, die Menge des verdunsteten Wassers schwankt zwischen 380 l/(m² a) bei Grasflächen, 480 l/(m² a) bei Buchen und Eichenwäldern und 580 l/(m² a) bei Kiefernwäldern . 3)
Die Verdunstung von Wasser benötigt Energie. Die Verdampfungsenthalpie von Wasser beträgt 2459 kJ/kg beziehungsweise 0,683 kWh/kg bei einer Temperatur von 17,5°C.  Das bedeutet eine Verdampfungsenthalpie auf die Fläche bezogen von 259 kWh/(m² a) bei Grasflächen, 327 kWh/(m² a) bei Buchen und Eichenwäldern und 395 kWh/(m² a) bei Kiefernwäldern.
Bezogen auf die auftreffende Globalstrahlung bedeutet dies, dass zur Verdunstung folgende Anteile der eintreffenden Globalstrahlung notwendig sind: 23,6% bei Grasflächen, 29,7% bei Buchen und Eichenwäldern und 35,9% bei Kiefernwäldern.
Über die Niederschlagsmenge, die als Regen oder Nebel nieder geht und den Erdboden nicht erreicht, kann hier keine Aussage getroffen werden.

Infrarotstrahlung der Wolken
CO2 und vor allem Wasserdampf absorbieren die Infrarotstrahlung, die vom Boden ausgehend gegen den Himmel strahlt. Die Strahlung kann somit nicht vollständig in den Weltraum entweichen und wird in der Atmosphäre absorbiert. Die Erde wird so vor einem zu starken Wärmeverlust geschützt. Wenn feuchte Luft vom Boden aus nach oben steigt und der Luftdruck sinkt, sinkt auch die Temperatur der Luft und der Wasserdampf kondensiert zu Wolken. Die Wolken, die sich in großer Höhe über der dichten Luft am Boden befinden, haben über sich lediglich eine Luftschicht mit sehr dünner Luft und somit wenig CO2 und wenig Wasserdampf und können mehr Infrarotstrahlung in den Weltraum abgeben. Der Wasserdampf ist bei den niedrigen Temperaturen in großen Höhen fast vollständig zu Eis geworden und absorbiert die Infrarotstrahlung, die durch die Wolken in Richtung Weltraum abgegeben wird, kaum noch. Dies ist sehr schön auf Infrarotaufnahmen der Wettersatelliten zu sehen. Die Wolken strahlen im Infraroten Bereich und sind auf der Aufnahme weiß. Trockene Gebiete, wie z.B. die Sahara, sind vor allem tagsüber schwarz, senden also weniger Infrarotstrahlung in den Weltraum.

Fazit
Es gibt einige Dinge, die man jetzt schon sagen kann, ohne die Welt zu erklären:

  1. Die Sache mit dem Klimawandel ist auf jeden Fall ein Riesen Geschäft, bei dem eine Menge Geld verdient wird.
  2. Unsere Böden und die Vegetation beeinflussen den Wasserhaushalt und somit das Klima wesentlich. Wir sollten sorgsam mit ihnen umgehen.
  3. Wenn Flugzeuge große Mengen CO2 oberhalb der Wolken in großer Höhe verteilen, wird die thermische Regulation des Klimas durch die Infrarotstrahlung der Wolken verringert. In welchem Maße sich das auswirkt, wäre ein Gegenstand von zukünftigen Forschungen.

Hier sei noch auf einen Artikel im Online-Magazin von „Spektrum der Wissenschaft“ verwiesen, in dem die Auswirkungen der Verdunstung von Wasser durch die Regenwälder betrachtet wird.

 

 

 

 

 

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4) Cerbe, G; Wilhlems, G: Technische Thermodynamik. Hanser Verlag. München, 2008

Projekt „Ein Tag in Deutschland“

Die Fotografin Linda Dreisen begleitete für das Projekt des Fotographenverbandes FREELENS „Ein Tag in Deutschland“ das Addlogic-labs Team bei der Forschungsarbeit an der Hydrothermalen Carbonisierung. Dabei sind Bilder entstanden, die einen Eindruck vermitteln, wie Forschungsarbeit in der Praxis aussehen kann.

Ein Tag Forschungsarbeit

Messungen mit dem Geigerzähler Bausatz

 

Geigerzähler-Bausatz (mightyohm.com)

Auf dem Chaos Communication Congress in Berlin hatte ich in einem Workshop einen Geigerzähler-Bausatz zusammengebaut und mit diesem Geigerzähler dann Messungen durchgeführt. Dabei habe ich den Geigerzähler an unterschiedlichen Orten auf den Boden gelegt und dann für einen bestimmten Zeitraum die Impulse des Geigerzählers gezählt. Die Messergebnisse der im Kongresscenter in Berlin durchgeführten Messungen und die Messergebnisse der Messungen aus Heidenau bei Dresden (Germany) befinden sich in folgender Libre Office Datei:

Geigerzaehler-Messungen-CCC-111229.ods

Diagramm der Messwerte aus dem Congress-Center in Berlin

Berlin Congress-Center 28.12.11

 

Diagramm der Messwerte in Heidenau bei Dresden

Heidenau near Dresden (Germany) 31.12.11

 

Messungen in Altenberg (Germany)

Geigerzaehler-Messungen-Altenberg-120122.ods

Altenberg, Sachsen, Germany, Skipiste, oberes Ende Kinderlift, Unterstellhäuschen 22.01.12

 

Messungen in Kirchberg (Sachsen), Dresden und Bad Schlema

Geigerzaehler-Messungen-Url-120122-120129.ods

Messung in Kirchberg (Sachsen) vom 27.01.12 bis 29.01.12

Messung in Kirchberg (Sachsen) vom 27.01.12 bis 29.01.12

 

Messungen in Dresden und Bad Schlema von 22.01.12 bis 25.01.12

 

Die Technischen Daten des Geigerzähler-Bausatzes kann man unter mightyohm.com finden. Bei dem Geiger-Müller Zählrohr handelt es sich um ein SBM-20. Die technischen Daten sind unter sovtube.com oder unter gstube.com erhältlich.

Die Messungen selbst sagen nur etwas über die Anzahl der gemessenen Impulse aus, jedoch nichts über die Art der Strahlung und über die Energie der Teilchen sowie über die Art und den Aggregatzustand von vorhandenen radioaktiven Elementen. Der Geiger-Müller-Sensor registriert Beta- und Gammastrahlung, jedoch keine Alphastrahlung. Um genauere Aussagen über die gemessene Strahlungsleistung zu machen, müsste der Geigerzähler zuerst mit einer Referenz-Strahlenquelle kalibriert werden.

Über die Wissenschaft

Das Thema Naturwissenschaft ist sehr vielfältig, weshalb ich nur einige wenige Aspekte in stichpunktartiger Form darlegen möchte. Diese Stichpunkte möchte ich in Form von Fragen erläutern.

Was ist Naturwissenschaft?
Ich habe mal einen schönen Spruch gehört, der die Frage nach der Naturwissenschaft auf den Punkt bringt: „Naturwissenschaft ist die Summe aller möglichen Experimente.“

Was ist ein Experiment?
Die Beantwortung dieser Frage führt zu der Aussage, wie ein wissenschaftliches Experiment aufgebaut sein muss und welche Anforderungen es erfüllen muss: „Ein Experiment ist eine genau definierte, präparierte Situation, bei der alle störenden Variablen ausgeschaltet oder kontrolliert werden und eine unabhängige Variable durch den Experimentator gezielt verändert wird. Ziel des Experiments ist die Beobachtung der Auswirkungen der Veränderung der unabhängigen Variable auf alle anderen abhängigen Variablen.“

Was ist das Wesen eines Experiments?
Unser Verständnis der Natur ist begrenzt. Gerade die Tatsache dieses begrenzten Verständnisses macht das Experiment für uns so wertvoll. „Im Experiment beobachtet man immer das gesamte Universum. Gerade die Experimente mit einem unerwarteten Ergebnis sind besonders wertvoll, weil sie die Grenzen des Wissens erweitern.“

Was bedeutet Messen?
„Jede Maßeinheit ist das Ergebnis eines genau definiertes Experiments. Messen ist nichts weiter als der Vergleich einer beobachteten Größe mit dem Ergebnis des Experiments, das die Maßeinheit definiert.“ Selbst wenn wir die Natur nicht verstehen, können wir sie durch das Messen beschreiben.

Was ist eine physikalische Größe?
„Eine physikalische Größe ist das Produkt aus einer Zahl und einer Maßeinheit.“

Was ist eine Theorie?
„Eine Theorie ist ein Modell, mit dem die Beobachtungen in einem Experiment erklärt werden können. Es kann hierbei nur die Aussage getroffen werden, dass eine Theorie in einem konkreten Experiment zutreffend oder nicht zutreffend war, mehr nicht.“ Theorien werden oft dazu genutzt, um Vorhersagen über den Ausgang von Experimenten zu machen. Im Grunde genommen handelt es sich hierbei nie um Vorhersagen sondern um Schätzungen. Die Schätzungen können zutreffend sein, wenn keine anderen Störgrößen auftreten, die durch die verwendete Theorie nicht beschrieben werden.

Experimentelle Praxis in vielen Unternehmen
Viele Unternehmen stürzen sich im Blindflug in Vorhaben, ohne jemals ihre Vorhaben auf eine wissenschaftlich experimentelle Basis gestellt zu haben. Wie oft habe ich den Satz schon gehört „Das was wir vorhaben, kann man sowieso nicht berechnen. Wir müssen das einfach ausprobieren.“ So werden in vielen Unternehmen Experimente sträflich vernachlässigt. Entweder werden Experimente einfach nicht durchgeführt oder wenn sie durchgeführt werden, werden vermeintlich aus Zeitmangel die Störfaktoren in Experimenten nicht gesucht, nicht erkannt, nicht ausgeschaltet und nicht kontrolliert. Die Versuchsapparaturen werden nicht dokumentiert. Die Messgeräte werden schlecht behandelt, nicht gewartet, nicht regelmäßig geeicht. Experimente werden oft einfach so nebenbei im stressigen Alltag halbherzig ausgeführt.

Vorteile einer wissenschaftlich experimentellen Basis im Alltag
Der Philosoph Epikur hat es schön formuliert: „Der überwindet die Unsicherheit gegenüber seiner Umwelt am besten, der sich so weit als möglich mit ihr vertraut macht und, wo dies unmöglich ist, dafür sorgt, dass sie ihm nicht fremd ist. Mit allem aber, bei dem ihm nicht einmal dies gelingt, lässt er sich gar nicht ein und stützt sich nur auf das, was ihm hilft, sicher zu werden.“

Das, was wir wirklich wissen, ist letztendlich das, was wir im Experiment beobachten können. Erst durch Wissen und Erkenntnis sind wir in der Lage, mit komplexen Sachverhalten zurechtzukommen, ohne zu viele Erfahrungen in Form von Rückschlägen teuer bezahlen zu müssen.