Der Garten Gottes

Unsere Gesellschaft, so wie sie heute in Europa strukturiert ist, ist darauf angewiesen, dass Ressourcen in allen Teilen der Welt ausgebeutet werden. In Europa werden die Rohstoffe aus aller Welt dann zu Industrieprodukten verarbeitet, die dann in die ganze Welt exportiert werden. Das ging in der Vergangenheit so weit, dass Deutschland voller Stolz als „Exportweltmeister“ bezeichnet wurde. Dabei war das Wirtschaftswachstum der Götze, der in vielen Lobliedern besungen wurde. In den letzten Jahrzehnten wurde so viel produziert, dass viele Menschen gar nicht mehr wissen, was sie mit den vielen Dingen, die sie besitzen, machen sollen. Ich denke, dass wir alle die Wertschätzung für das verloren, was uns zu Verfügung steht. Wenn wir etwas haben wollen, können wir es kaufen. Wenn wir etwas nicht mehr brauchen, werfen wir es auf den Müll. Die Umweltschäden, die bei der Herstellung der Produkte entstehen, betreffen uns nicht. Auch die Kriege, die für die Beschaffung der Rohstoffe geführt werden, bemerken wir nicht. Ich denke, dass auch der aktuelle Krieg zwischen der NATO und Russland im Grunde genommen um die Rohstoffe geführt wird, die in diesem riesigen Land vorhanden sind.

Ich frage mich an dieser Stelle, was Gott ursprünglich für den Menschen wollte. Im Alten Testament der Bibel im 1. Buch Mose, steht im zweiten Kapitel dazu:

“ Dann legte Gott im Osten, in der Landschaft Eden, einen Garten an. Er ließ aus der Erde alle Arten von Bäumen wachsen. Es waren prächtige Bäume und ihre Früchte schmeckten gut. Dorthin brachte Gott den Menschen, den er gemacht hatte. In der Mitte des Gartens wuchsen zwei besondere Bäume: der Baum des Lebens, dessen Früchte Unsterblichkeit schenken, und der Baum der Erkenntnis, dessen Früchte das Wissen verleihen, was für den Menschen gut und was für ihn schlecht ist. […] Gott, der HERR, brachte also den Menschen in den Garten Eden. Er übertrug ihm die Aufgabe, den Garten zu pflegen und zu schützen. Weiter sagte er zu ihm: »Du darfst von allen Bäumen des Gartens essen, nur nicht vom Baum der Erkenntnis. Sonst musst du sterben.«“
(1.Mose 2,8-9.15-16) [1]

Gott wollte, dass jeder Mensch auf der Welt mit allem versorgt ist, was er zum Leben braucht, damit der Mensch in Gemeinschaft mit Gott ein glückliches Leben führen kann. Der Mensch ist nicht der Eigentümer des Gartens, sondern hat die Aufgabe, den Garten Gottes wie ein Gärtner zu pflegen zu nutzen und zu bewahren. Wenn der Mensch sich allerdings anmaßt, die Weisheit Gottes zu besitzen und glaubt, beurteilen zu können, was gut und was schlecht ist fängt er an, sich von Gott zu entfernen. Genau diesen Größenwahn erleben wir heute. Dieser Größenwahn fängt damit an, dass Menschen über andere Menschen in ihrem persönlichen Umfeld urteilen. Der Größenwahn geht im Erwerbsleben weiter, wo Menschen über Befehlsketten andere Menschen beherrschen. Dieser Größenwahn setzt sich bis in die Politik und in die Finanzsysteme fort, wo für die ganze Welt beurteilt wird, was gut ist und was nicht. Das Ergebnis sehen wir heute: Wir sind am Beginn des 3. Weltkrieges, den Krieg um die Ressourcen dieser Welt.

Ich denke, dass wir aus allein aus dieser Misere nicht heraus kommen. Ideologien mit menschlicher Weisheit bringen uns dabei auch nicht weiter und führen nur zu noch mehr Elend. Ohne Jesus Christus, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist, werden wir nicht zum Vater im Himmel zurückfinden.

[1] Gute Nachricht Bibel, © 2000 Deutsche Bibelgesellschaft