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Energiewende

Die letzten eineinhalb Jahre haben in mir das Gefühl ausgelöst, dass etwas in Bewegung kommt, was die ganze Welt betrifft. Um es gleich am Anfang zu sagen: Mir scheint es so, als ob die Debatte um den Klimawandel, die Märsche der Bewegung „Fridays for Future“, die „Black Lives Matters“ Aktionen oder die Corona-Pandemie nur große Medienkampagnen sind. Ich denke dass es im Grunde genommen um etwas ganz anderes geht. Mir scheint es so, dass wir weltweit an einem Punkt angekommen sind, an dem unsere Ressourcen knapp werden. Die Flüchtlingskrise der letzten Jahre lässt mich vermuten, dass wir durch die Lebensweise in den Industrieländern so viele Ressourcen verbrauchen, dass wir Flüchtlingsströme auslösen. Die Menschen, die in den Machtpositionen sitzen haben das begriffen und initiieren mehr oder weniger koordiniert einen weltweiten gesellschaftlichen Wandel.

Aufgrund dieser Betrachtungen habe ich mal wieder meinen Taschenrechner in die Hand genommen, um abzuschätzen, wie eine echte Energiewende in Deutschland aussehen könnte. Eine echte Energiewende bedeutet für mich nicht die mickrigen Spielereien mit erneuerbaren Energien, die in Deutschland bisher gemacht wurden. Energiewende heißt für mich, dass zum Beispiel Deutschland seinen gesamten Energiebedarf über Solarenergie decken kann, inklusive Speicherung der Energie für die Wintermonate in Form von synthetisch erzeugtem Methanol und der Reserven für sonnenarme Jahre.

Deshalb habe ich folgende Annahmen getroffen und folgende Zahlenwerte zu Grunde gelegt:

Endenergiebedarf: EB = 2514 TWh
Globalstrahlung der Sonne: qG = 1 MWh/(m²a)
Elektrischer Wikungsgrad der Photovoltaik: etaPh = 20%
Wirkungsgrad der Energiespeicherung: etaSp = 50%
Sicherheitsfaktor für sonnenarme Jahre: SF = 1,5

Damit ergibt sich für die erforderliche Fläche der Photovoltaik:

APhErf = (EB * SF) / (etaPh * etaSp * qG)
AphErf = 37710 km² = 194 km x 194 km

Im Vergleich dazu beträgt die Fläche aller Siedlungen inklusive Freiflächen ohne Verkehrswege in Deutschland:

Asied = 25000 km²

Für die Energiewende wäre die 1,5 Fache Fläche aller Siedlungsgebiete in Deutschland nötig. Für eine echte Energiewende wäre es für mich keine Option weitere Naturflächen mit Photovoltaik zu belegen. Außerdem müssen Flächen zur Gewinnung von Solarenergie instand gehalten und regelmäßig erneuert werden. Deshalb sollten diese Flächen mehrfach genutzt werden, zum Beispiel als Dachflächen, zur Stromgewinnung und gleichzeitig zur Wärmegewinnung.

Die nächste Frage ist nun, wie viel Silizium dafür nötig wäre. Dazu habe ich folgende Zahlenwerte zu Grunde gelegt:

Weltjahresproduktion an Silizium: dmSi = 8 Mio. t/a
Erforderliche Fläche der Photovoltaik: APhErf = 37710 km ²
Dichte von Silizium: rhoSi = 2336 kg/m³
Die Dicke von Siliziumwafern liegt bei: dPV = 0,2 mm

Das bedeutet für die erforderliche Siliziummasse für die Energiewende:

mSi = rhoSi * APhErf * dPV
mSi = 18 Mio t

Daraus folgt, dass allein für die Energiewende in Deutschland die 2,25 Fache Weltjahresproduktion an Silizium nötig wäre. Deutschland hat aber nur 83,2 Millionen Einwohner. Das sind bei einer Weltbevölkerung von 7,5 Milliarden Menschen nur 1,1 % der Weltbevölkerung.

Schon bei dieser oberflächlichen Schätzung dieses kleinen Bereichs wird sofort klar, dass eine echte Energiewende bei unserem jetzigen Energieverbrauch nicht möglich ist, wenn wir allen Menschen ein Leben in Wohlstand gönnen möchten. Hinzu kommt, dass diese riesige Menge an Photovoltaikanlagen auch instand gehalten werden muss, was auch Energie und Ressourcen benötigt. Deshalb ist es notwendig, unseren Energie- und Ressourcenverbrauch massiv zu reduzieren. Unsere sinnlose und irrsinnige Überproduktion muss aufhören. Wir produzieren so viele kurzlebige Güter, dass wir gar nicht mehr wissen, wohin damit. Unsere Arbeitsstelle und der monatliche Lohn sind der Sinn unseres Lebens. Wir versuchen in Konkurrenz zu anderen Menschen immer mehr Güter immer billiger zu produzieren. Hier ist ein Umdenken dahingehend nötig, dass wir uns Gedanken machen, worin unser Sinn im Leben besteht. Was das für jeden einzelnen bedeutet, kann niemand sagen, auch kein Regierung und keine Experten. Bei der Suche nach einem Sinn im Leben, hat mir ein Vers aus der Bibel sehr geholfen:

„Den HERRN ernst nehmen ist der Anfang aller Weisheit.“
(Sprüche 9,10)

Zeit zum Umdenken

In den letzten Monaten hatte ich aufgrund der Ausgangsbeschränkungen aufgrund der Coronaschutzverordnung viel Zeit, um meine alten Projektunterlagen zu sortieren und von unnötigem Ballast zu befreien. Dabei ist mir eines aufgefallen: Ich habe die Letzten 15 Jahre meiner Tätigkeit als Ingenieur viel Schrott produziert. Der Schrott war wirkliche Ingenieurskunst. Ich hatte viele Probleme durch interessante Einfälle gelöst und die Geräte, die dabei entstanden, haben funktioniert. Ich habe vieles dabei gelernt und konnte sehr viel Berufserfahrung sammeln. Allerdings sind viele von den Geräten, die meine Mitstreiter und ich entwickelt haben, vollkommen nutzlos. Da ist zum Beispiel ein Stirling-Motor, der genau das macht, was in meinen Berechnungen theoretisch vorhergesagt wurde. Er funktioniert nur periodisch schwankend. Da ist eine Anlage zur hydrothermalen Carbonisierung von Biomasse, die aus Biomüll Sondermüll macht. Die funktioniert perfekt. Da sind LED Lampen, die sich für die Erforschung des Pflanzenwachstums bei unterschiedlichem Licht eignen, aber unbezahlbar sind. Auch die Bienenstockwaage, die ich sogar bis zur Produktionsreife entwickelt und gebaut habe, leistet mir in der Imkerei gute Dienste, kann aber finanziell nicht mit Produkten Made in China konkurrieren.

Als ich mir diese und noch viel mehr Projekte angesehen habe, ist mir aufgefallen, das ich bisher mit immer neueren und ausgefalleneren Ideen versucht habe, Irgendwelche Produkte an Menschen zu bringen, die viel zu viele Dinge haben. Unsere Gesellschaft produziert so viel, dass sie daran erstickt. Genau in diese Gesellschaft habe ich versucht, meine Produkte hineinzudrücken. Es ist nichts weiter als kompletter Irrsinn. Da wird mir bewusst, was Jesus im Matthäus-Evangelium gesagt hat:

„„Niemand kann zwei Herren dienen: entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird dem einen anhangen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“
(Matthäus 6,24)

Ich habe die letzten Jahre viel zu sehr dem Geld gedient, was mich krank gemacht hat. Selbst wenn ich in einer Firma angestellt gewesen wäre, hätte ich im Auftrag meiner Firma nichts anderes gemacht, nämlich, noch mehr noch billiger zu produzieren. Dabei hätte ich versucht, mit den Arbeitern in den chinesischen Fabriken oder mit Robotern in Produktionshallen zu konkurrieren.

Unsere Gesellschaft hat viele Probleme im Bereich Energieversorgung, Armut, Ausbeutung und der Schädigung der Umwelt. Die Maßnahmen, die heutzutage zur Lösung dieser Probleme angestrebt werden, erscheinen mir wiederum von der Jagd nach dem Geld beherrscht. Jeder Akteur versucht, sein Produkt in den gesättigten Markt zu drücken. Man denke dabei nur an die völlig hirnrissige Elektromobilität. Dabei wird schon wieder viel Schrott und Müll produziert und nichts ändert sich.

Ich habe einige Ideen, die ich zur Lösung unserer Energieprobleme beitragen kann. Ich kann aber nicht beurteilen, für wen diese Ideen geeignet sind und für wen nicht. Ich will auch niemandem mehr eine Idee aufschwatzen, der diese Idee gar nicht braucht, nur um etwas Geld bezahlt zu bekommen. Deshalb erscheint es mir am besten, wenn ich meine Ideen unter der Creative Commons Lizenz publiziere. Ich werde dabei nicht die Aussagen nachplappern, die in den oft politisch motivierten Veröffentlichungen offizieller Institute zu finden sind. Es erscheint mir sinnvoller, die Annahmen, für die mir keine eigenen Messungen zu Verfügung stehen, durch nachvollziehbare Fermi-Schätzungen festzulegen. Die Leser meiner Veröffentlichungen sollen die Gedankengänge mit ihrem gesunden Menschenverstand nachvollziehen können. So besteht die Möglichkeit, dass meine Ideenbeiträge die Menschen finden, für die diese Beiträge wirklich hilfreich sind.

Wir müssen endlich umdenken und von den Verhaltensmustern abweichen, die uns in die jetzige Krise manövriert haben. Sonst wird sich nie etwas ändern. Auf die Frage, wovon ich leben soll, gibt Jesus die Antwort:

„Darum sage ich euch: Sorget nicht für euer Leben, was ihr essen und trinken werdet, auch nicht für euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr denn Speise? und der Leib mehr denn die Kleidung? Sehet die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater nährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr denn sie?“ (Matthäus 6,25-26) [1]

[1] Luther Bibel 1912

Was bedeuten die Corona-Zahlen ?

Ich möchte in diesem Artikel mit einfachen statistischen Berechnungen erläutern, was die offiziellen Corona-Zahlen bedeuten. Dabei möchte ich lediglich auf die Berechnungen zurückgreifen, die jedem Abiturienten geläufig sein sollten.

Das statistische Modell, dass ich dabei zu Grunde lege, ist passend zu dem Thema das Urnenmodell mit Ziehen mit Zurücklegen. In einer Urne befinden 100.000 Kugeln. Davon sind 99800 weiße Kugeln und 200 schwarze Kugeln. Das soll hier einer 7-Tage Inzidenz von 200 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner entsprechen. Das bedeutet, dass in diesem Experiment jede Woche für jeden betrachteten Einwohner eine Ziehung mir Zurücklegen durchgeführt wird.

Aus diesem Zufallsexperiment ergibt sich eine Binomialverteilung der Infektionsereignisse. Die Wahrscheinlichkeit, sich während einer Woche mit COVID 19 zu infizieren liegt bei einer 7-Tage Inzidenz bei pI = 0,2 %.

Für eine Binomialverteilung wird der Erwartungswert m wie folgt berechnet:
p : Wahrscheinlichkeit
n : Anzahl der Einwohner
t : Zeit in Wochen
m : Anzahl Infizierten oder Gestorbenen

m = p * n * t

Die Standardabweichung Sigma, d.h. die zu erwartende Abweichung des wirklichen Wertes vom statistisch berechneten Wert wird mit folgender Formel berechnet:

Sigma = wurzel (n * t *  p * (1 – p))

Des weiteren wird ein zweites Experiment betrachtet, in dem die Todesfälle bei gleichzeitiger Anwesenheit eines positiven COVID-19 Testergebnisses stattfinden. Dazu habe ich die Wahrscheinlichkeiten für einen tödlichen Krankheitsverlauf in Abhängigkeit vom Alter und die Altersstruktur der Menschen in Neugersdorf betrachtet. Dabei gewichte ich die Wahrscheinlichkeit eines tödlichen Krankheitsverlauf mit der Altersstruktur in Neugersdorf . Aus der Statistik geht nicht hervor, ob die betroffenen Menschen an dem Corona-Virus gestorben sind, oder mit dem Corona-Virus. Auffällig ist dabei nur, dass die Wahrscheinlichkeit eines tödlichen Covid 19 Verlaufs erst ab einem alter von 60 Jahren ansteigt, was auch für andere Erkrankungen gilt. In Anbetracht der Statistiken komme ich auf eine Wahrscheinlichkeit eines tödlichen Krankheitsverlauf von pT = 5,91 %. Dazu wird in dem Statistischen Experiment eine Urne mit 10.000 Kugeln betrachtet, in der 591 Kugeln schwarz sind. Auch bei diesem Experiment jede Woche für jeden betrachteten Einwohner eine Ziehung mir Zurücklegen durchgeführt wird.

Die Wahrscheinlichkeit, an COVID-19 zu sterben wird durch die Durchführung beider Urnenexperimente ermittelt. Dabei liegt die Wahrscheinlichkeit in einer Woche an Corona zu sterben bei
pTC = pI * pT = 0,0118 %.

Angenommen n sei die Zahl der Menschen in einem Dorf oder einer Kirchgemeinde, die betrachtet werden soll.

Die Berechnung soll hier am Beispiel der Kirchgemeinde in Neugersdorf erläutert werden: Die Evangelische Kirchgemeinde hat ca. 1000 Mitglieder. Der betrachtete Zeitraum liegt bei t = 6 Wochen. Das ist der Zeitraum, in dem die Kirchennachrichten erscheinen, in denen die Beerdigungen im jeweiligen Zeitraum genannt werden.

Die zu erwartende Anzahl der Infektionen im betrachteten Zeitraum liegt bei mI = 12
mit einer Standardabweichung von SigmaI = 3,4

Die zu erwartende Anzahl der betrachteten Toten im betrachteten Zeitraum, die an- oder mit Corona gestorben sind, liegt bei mT = 0,71
mit einer Standardabweichung von SigmaT = 0,84

Wenn also gesagt wird, dass sehr viele Corona-Tote beerdigt werden, kann das aufgrund der offiziellen Zahlen nicht sein. Die Menschen sind sehr wahrscheinlich an etwas anderem gestorben, aber nicht an einer COVID-19 Infektion.

 

Corona mal statistisch betrachtet

Ich merke zur Zeit, wie die Angst vor dem Corona-Virus um geht. Jedes mal, wenn hier in Neugersdorf die Totenglocken läuten, frage ich mich, ob jemand an dem Corona-Virus gestorben ist. Um für mich Klarheit in die Sache zu bringen, habe ich das gemacht, was ein Ingenieur so macht: Ich habe mal statistisch betrachtet, wie wahrscheinlich es ist, dass innerhalb einer Woche eine Beerdigung stattfindet.

Ich möchte hier klarstellen, dass ich keinesfalls das Leid der Angehörigen vergessen möchte. Ich möchte dem Leser lediglich zeigen, was eine begrenzte Lebenserwartung bedeutet.

Betrachtung der Kirchenmitglieder in Neugersdorf

Als allererstes habe ich mal nachgesehen, wie viele Einwohner Neugersdorf hat und wie die Lebenserwartung der Menschen aussieht. Ich fand auf Wikipedia, dass Neugersdorf 5854 Einwohner hat. Ich vermute, dass 20%, sprich 1160 der Einwohner Mitglied der Evangelischen Kirche sein dürften. Die Lebenserwartung habe ich mit 80 Jahren d.h. 29200 Tage angenommen.

Um die statistische Betrachtung durchzuführen habe ich, wie es meinem schwarzen Humor entspricht, das Urnenmodell aus der Statistik herangezogen.  Ich habe dabei eine Urne mit 29200 Kugeln zu Grunde gelegt, wobei 1 Kugel davon schwarz ist. Dabei werden die Kugeln mit Zurücklegen gezogen, ohne dass die Reihenfolge notiert wird. Wird eine schwarze Kugel gezogen, bedeutet dies statistisch eine Beerdigung für den jeweiligen Menschen. Für jeden Menschen wird ein mal am Tag eine Kugel gezogen, pro Tag also 5854 Kugeln für alle Einwohner oder 1160 Kugeln für die Mitglieder der evangelischen Kirche. Daraus resultiert eine Binomialverteilung der Beerdigungen.

Es wird ein Zeitraum von 7 Tagen und ein Zeitraum von 60 Tagen betrachtet. Innerhalb von 60 Tagen erscheinen die Kirchennachrichten mit den Todesanzeigen. Zudem soll noch ein Zeitraum von 365 Tagen betrachtet werden

Die Ergebnisse dieser Betrachtung sind in folgenden Diagrammen zu sehen.

Die unter den Mitgliedern der Evangelischen Kirche  eintretenden Todesfälle, die durch eine begrenzte Lebenserwartung  verursacht werden, gestalten sich so, dass mit einer Wahrscheinlichkeit von 77 % die Totenglocken in einer Woche nicht läuten müssen. Eine Woche mit einer Beerdigung ist in 20% der Wochen der Fall. Selten, also in 3% der Wochen, finden zwei Beerdigungen pro Woche statt.

 

In den Kirchennachrichten sind zwischen zwischen 0 bis 7 Todesanzeigen zu erwarten, wobei meistens 1 – 3 Todesanzeigen zu finden sind.

Innerhalb eines Jahres sind Todesfallzahlen aufgrund der Lebenserwartung zwischen 5 und 25 Tote pro Jahr im statistisch möglichen Bereich. In den meisten Fällen dürften die Todesfallzahlen zwischen 10 und 18 liegen.

Betrachtung aller Einwohner in Neugersdorf

Betrachtet man nicht nur die Kirchenmitglieder sondern alle Einwohner von Neugersdorf, so ergibt sich für die Anzahl der Beerdigungen pro Woche folgendes Diagramm:

Für alle Einwohner von Neugersdorf bedeutet das, dass eine unbeschwerte Woche ohne Beerdigungen in 25% der Wochen eintrifft. In 35% der Wochen kommt es zu einer einzigen Beerdigung pro Woche. In 24% der Wochen gibt es 2 Beerdigungen u.s.w. Auch 4 Beerdigungen pro Woche sind mit einer Wahrscheinlichkeit von 4% möglich. Sollte dieser Fall eintreten, bedeutet das nicht, dass in der Woche darauf keine Beerdigung stattfindet. Die Wahrscheinlichkeiten bleiben vom vorhergehenden Ereignis unberührt. Tritt also eine Woche mit 4 Beerdigungen und danach gleich eine Woche mit drei Beerdigungen auf, kann man daraus noch keine Rückschlüsse auf eine Epidemie schließen. Erst wenn die Wahrscheinlichkeitsverteilung insgesamt ändert, muss von Einflüssen neben der begrenzten Lebenserwartung ausgegangen werden.

Soweit gestalten sich die Auswirkungen einer begrenzten Lebenserwartung, ohne irgendwelche Einflüsse von Krankheiten oder Katastrophen. Abweichungen davon haben dann andere Ursachen, die im einzelnen genauer betrachtet werden müssen.

Die Angst vor dem technischen Fortschritt

In diesem Aufsatz möchte ich darüber berichten, was ich auf einer Netzwerkveranstaltung für Unternehmen in Ostsachsen erlebt habe. Das was ich erlebt habe macht deutlich, dass wir in Deutschland in einer tiefen Krise stecken.

Ich wohne in einer Region in Ostsachsen, in dem niedrige Löhne der Normalfall sind. Der sogenannte Mindestlohn ist hier so etwas wie ein Richtwert, an den sich die hier ansässigen Unternehmen orientieren können. Von diesem Lohn kann man gerade so leben, wenn man kein eigenes Haus besitzt und beide Eltern einer Familie Vollzeit arbeiten. Die Kinder bleiben dann bis spät Nachmittag im Hort und werden dort beschäftigt, bis sie Eltern aus der Arbeit wieder zu Hause sind.

Die Menschen, die keine Arbeitsstelle haben und auf Sozialleistungen angewiesen sind, werden von dem Jobcenter, dass die Sozialleistungen verwaltet, unter Druck gesetzt, gedemütigt und auch erpresst. Der Erpressungsversuch, den ich selbst schon erlebt habe bestand in der Drohung, dass meiner Frau unter Umständen das Kind weggenommen wird, wenn wir nicht den Anordnungen des Jobcenters Folge leisten, aber das würde jetzt zu weit führen.

Ich habe diese Einleitung geschrieben, damit auch die Leser mit einem guten Einkommen verstehen, was in meiner Region gerade los ist.

Da ich einige Innovative Ideen habe, dachte ich mir, dass ich mal wieder Zeit in die Ausweitung meiner Geschäftsbeziehungen investieren sollte. Gedacht, getan und so habe ich mich zu einem Netzwerktreffen für Ostsachsen angemeldet. Da mich eine der teilnehmenden Firmen besonders interessierte, habe ich für diesen Tag auch einen Termin für ein Privatgespräch reserviert.

Als ich am Veranstaltungstag in das Technologiezentrum kam, fand ich eine angenehme Atmosphäre vor. Die Veranstalter waren freundlich, das Catering war sehr angenehm und die Vertreter der Firmen bauten emsig ihre Stände auf. Der Vormittag begann mit Vorträgen von deutschen und polnischen Unternehmen. Auch der Bürgermeister, ein Mitglied des Landrates und Vertreter von Hochschulen hielten Vorträge. Das Thema der Vorträge war „Industrie 4.0“. In den Vorträgen ging es darum, wie Unternehmen ihre alten Maschinen mit Sensoren ausrüsten können, um ihre Maschinen besser zu überwachen und die Produktivität zu erhöhen. Es wurde der Begriff „Retrofit“ verwendet. „Retrofit“ bedeutet, dass man die alten Maschinen, die unter Umständen Jahrzehnte alt sind, mit moderner Elektronik aufrüstet. Es wurde immer wieder davon gesprochen, dass es darum geht, dass so wenig Menschen wie Möglich in den Fabriken durch Roboter ersetzt werden. Ein Vertreter einer Hochschule sagte sogar, dass der Mensch auch in den nächsten 50 Jahren in der Fertigung die Maschinen bedienen werde.

Von Innovation und neuen Ideen war bei dieser Veranstaltung nichts zu spüren. Es war lediglich die Rede davon, wie man den technischen Fortschritt so lange wie möglich aufhalten kann, um nicht von ihm überrollt zu werden.

Nach den Vorträgen gab es Mittagessen, wo sich ein interessantes und positives Gespräch mit einem Unternehmer ergab. Nach dem Mittagessen fand ich mich pünktlich zu dem reservierten Gesprächstermin ein, wurde aber von dem Unternehmen versetzt, mit dem ich sprechen wollte. So hatte ich Zeit in mich zu gehen und auf die Stille in mir zu hören. Nach dieser Pause, besuchte ich die Stände verschiedener Unternehmen. Einige Unternehmen waren sehr interessiert an meinen Projekten und ich habe neue Zulieferer für Bauteile der Bienenstockwaage gefunden, die ich produziere. Ein anderes Unternehmen präsentierte einen Roboter, der 3D Druck von schlechter Qualität mit Hilfe eines Schweißgerätes realisiert. Dieses Unternehmen hatte aber keine Lust, meine Fragen zu beantworten. Der Vertreter hat lediglich über meinen Kopf hinweg geschaut und wahrscheinlich gar nicht verstanden, was ich gesagt habe.

Zum Ende der Veranstaltung ergab sich ein sehr aufschlussreiches Gespräch mit den Vertretern des Unternehmens, dass die Veranstaltung organisiert hatte. Der Zweck dieses Unternehmens ist die Vernetzung von Firmen hier in der Region in Ostsachsen. Ich sprach die mangelnde Innovationsfreudigkeit an, die ich bisher wahrgenommen hatte und schlug einen Weg vor, Innovative Ideen zu realisieren. Mein Vorschlag bestand darin, dass ich eine Innovative Idee im Voraus plane und prüfe, welche Firmen mit ihren bestehenden Produkten zu dieser Idee beitragen könnten. Danach schlug ich vor, diesen Plan als Diskussionsgrundlage dem Firmennetzwerk vorzustellen. Die Firmen könnten anhand dieses Plans genau einschätzen, welcher Aufwand auf sie zukommt und welche Gewinne möglich sind. Was war die Antwort der Vertreter der Firma, deren Unternehmenszweck die Vernetzung von Firmen ist ? Die Vertreterin grinste verlegen und zuckte mit den Schultern. Ihr Kollege schwieg.

Wenn dass, was ich bei dieser Veranstaltung gesehen habe, die Elite der Innovation in Sachsen ist, dann verstehe ich auch, warum in meiner Region solche Zustände herrschen, wie ich sie am Anfang beschrieben habe. Dann verstehe ich auch, warum rechtsextreme Parteien hier in Sachsen so stark auf dem Vormarsch sind.

Was lerne ich daraus? Ich arbeite weiter an meiner Bienenstockwaage und versuche, diese zu verbessern und weitere innovative Ideen auf den Markt zu bringen. Ich lasse mich von anderen nicht entmutigen und wehre mich gegen jeden, der mich kontrollieren und erpressen will. Diese Menschen können die Probleme nicht lösen, die wir haben. Also sollen sie mir auch nicht vorschreiben, was ich zu machen habe.

Die Methode der Selbstfinanzierung

In den letzten Jahren habe ich viele Projekte erlebt, in denen versucht wurde, dem Geld von Investoren hinterher zu jagen. Keines dieser Projekte war erfolgreich. Es wurde viel Geld verbraten und viele Monate umsonst gearbeitet. Das lag an folgenden Umständen:

  • Es wurden Dinge entwickelt, die niemand gebrauchen konnte.
  • Die Projekte waren viel zu aufwändig und konnten von den Projektteilnehmern nicht gestemmt werden.
  • Die Leute, die etwas Geld investierten, hatten plötzlich Mitspracherecht im Projekt und haben durch ihre Erwartungen das Projekt in Richtungen gedrängt, die technisch unsinnig waren.
  • Die Projekte wurden in vorauseilendem Gehorsam so angepasst, dass die Investoren gewogen gestimmt werden sollten.
  • Technische Schwierigkeiten wurden von allen verdrängt.

In den letzten Jahren hat sich nur der Online-Shop der H-CoTec UG erfolgreich gezeigt, der von uns gegründet wurde. Hier wurde die Methode der Selbstfinanzierung angewendet. Die Methode der Selbstfinanzierung wurde in diesem Fall so realisiert, dass für einen geringen Geldbetrag Waren eingekauft wurden. Die Waren wurden dann mit einem Gewinn weiter verkauft, so dass etwas mehr Geld auf dem Konto dies Online-Shops war. Der Arbeitsaufwand für den Betrieb des Online-Shops wurde hier gründlich ermittelt und mit in den Verkaufspreis eingerechnet. Der Verkaufserlös wurde wieder verwendet, um Waren einzukaufen, die wiederum mit Gewinn verkauft wurden. Dadurch begann der Online-Shop exponentiell zu wachsen und er tut dies bis heute. Um zu zeigen, was exponentielles Wachstum bedeutet, möchte ich ein Beispiel berechnen:

Angenommen, es soll eine Produktionsfirma für kleine Handtuchhalter aus Kunststoff aufgebaut werden. Der erste Schritt besteht darin, einen Handtuchhalter aus Wachs zu schnitzen, und ihn dann mit Silikon abzuformen. So können die Handtuchhalter über das Gießen mit Gießharz leicht vervielfältigt werden. Angenommen ein Handtuchhalter kostet in der Herstellung 50 Cent. Verkauft wird er für 1 Euro. Das Startkapital, dass zu Verfügung steht beträgt 10 Euro. Es können also 20 Handtuchhalter hergestellt werden. Diese werden für 20 Euro verkauft.

Mit diesem Geld können nun 40 Handtuchhalter hergestellt werden, die dann für 40 Euro verkauft werden. Die Zahlen entwickeln sich, wie in der Tabelle beschrieben exponentiell:

selbstfinanzierung

Angenommen, man produziert jede Woche eine neue Charge Handtuchhalter, so hat man in acht Wochen das Startkapital von 10 Euro auf 2560 Euro exponentiell vermehrt. Diese Rechnung zeigt eines: Geld, ist nicht das Problem. Das Problem besteht darin, dass die Kundschaft die Handtuchhalter benötigt und diese auch findet. Deshalb ist nicht der Weg zur Bank am wichtigsten. Am wichtigsten ist, dass das Produkt funktioniert und dass es bekannt wird. Das bedeutet, dass der Auftritt im Internet gut aussieht, Flyer gedruckt werden und Kontakt zu Vertriebsfirmen aufgebaut wird. Des weiteren soll nach Möglichkeit die Produktion der Waren selbst durchgeführt werden, weil nur so ein regelmäßiges Einkommen schnell realisiert werden kann.