Archiv des Autors: michael

Kirche in Corona-Zeiten

In den letzten zwei Jahren hat sich die evangelische Kirche stark verändert. Dort wo noch vor zwei Jahren eine freundliche Atmosphäre herrschte, die mich willkommen geheißen hat, ist die Einhaltung der Corona-Regeln zum Zentrum des Gemeindelebens geworden. Die Menschen, die sich in der Kirche engagieren, geben sich mühe, irgendwie ein Gemeindeleben aufrecht zu erhalten und gleichzeitig die Corona-Maßnahmen durchzusetzen, die von der Regierung über die kirchlichen Hierarchien bis nach unten durchgedrückt werden.

Mir war es von Anfang an klar, dass die Corona-Maßnahmen weniger einen medizinischen, als vielmehr einen geistlichen Grund haben. Ich habe deshalb die Corona-Maßnahmen offen kritisiert und habe meine Position offen durch mein äußeres Erscheinungsbild und durch die Weigerung der Durchsetzung der Corona-Maßnahmen klar gestellt. Das, was ich dadurch geerntet habe, war Unverständnis. Mir wurde nahegelegt, entweder die Corona-Maßnahmen zu vertreten oder vom Kirchenvorstandsvorsitz zurückzutreten. Da ich die Corona-Maßnahmen nicht vertreten wolle, bin ich vom Kirchenvorstandsvorsitz zurückgetreten.

Ich habe mich dennoch häufig gefragt, ob die Corona-Maßnahmen, die Masken in den Gesichtern und die Corona-Sicherheitssymbole, die am Kirchentor angenagelt sind, wirklich so schlimm sind, wie ich denke. In der Bibel fand ich im Johannes-Evangelium eine Antwort darauf. Jesus sagt hier:

„Jesus sagte: »Amen, ich versichere euch: Wer den Schafstall nicht durch die Tür betritt, sondern auf einem anderen Weg eindringt, ist ein Räuber und ein Dieb. Der Schafhirt geht durch die Tür hinein;  der Wächter am Eingang öffnet ihm. Die Schafe erkennen seine Stimme; er ruft die, die ihm gehören, einzeln beim Namen und führt sie ins Freie. Wenn sie alle draußen sind, geht er vor ihnen her und sie folgen ihm, weil sie seine Stimme kennen. Einem anderen Menschen werden sie niemals folgen. Im Gegenteil: Sie werden vor ihm davonlaufen, weil sie seine Stimme nicht kennen.« Dieses Gleichnis erzählte Jesus, aber seine Zuhörer verstanden nicht, was er ihnen damit sagen wollte.“
(Johannes 10,1-6) [1]

Welche Stimme haben die Corona-Maßnahmen? Hier möchte ich eine einfache Überlegung darlegen. Angenommen, ich würde beim nächsten Kirchnerdienst den Altar, die Paramente und das Kreuz mit Blumen schmücken. Das wäre ungewöhnlich und auch nett und vielleicht würden sich viele darüber freuen.

Angenommen, ich würde über das Kreuz auf dem Altar eine FFP2-Maske hängen und die Corona-Sicherheitssymbole an die Paramente hängen; Ich denke, das wäre nicht mehr nett und würde den Menschen im Gottesdienst übel aufstoßen. An diesem Beispiel ist für mich schön sichtbar, welche Stimme den Corona-Maßnahmen zu Grunde liegt. Sie kommen daher mit dem Versprechen, uns zu beschützen, aber ihre Sprache lässt die eiserne Faust der Herrschaft durchscheinen. Das erinnert mich an einen Vers aus der Offenbarung des Johannes:

Dann sah ich ein anderes Tier aus der Erde heraufsteigen. Es hatte zwei Hörner wie ein Lamm, aber es redete wie ein Drache.
(Johannes 13,11)

So, wie ich das sehe, rennen wir mit den Corona-Maßnahmen eine Stimme hinterher, die von uns Unterwerfung fordert. Hier ist geistlich Vorsicht geboten, damit wir nicht aufgrund der starken Ausrichtung auf die Corona-Maßnahmen vom wahren Weg, von der Wahrheit und vom Leben, nämlich Jesus Christus, abkommen. Wie jeder Mensch seinen Weg zu Jesus hin im einzelnen gestaltet, ist individuell unterschiedlich. Eines haben alle individuellen Wege gemeinsam: Sie entziehen sich der Herrschaft der Corona-Maßnahmen und meiden die Dinge, bei denen die Stimme des guten Hirten Jesus nicht zu hören ist.

[1] Gute Nachricht Bibel, © 2000 Deutsche Bibelgesellschaft

Einhaltung der Corona-Maßnahmen

In diesem Artikel möchte ich ohne eine große Einleitung direkt auf dem Punkt kommen, um den es hier gehen soll: Soll ich als Christ andere Menschen dazu nötigen, die Corona-Maßnahmen einzuhalten?

Ich möchte hier nicht das Für und Wider der Maßnahmen rational diskutieren, denn beide Positionen lassen sich mit Argumenten belegen oder widerlegen. Eine Antwort auf diese Frage ist mit logischen Argumenten nicht zu finden. Es gibt aber einige Aspekte in der Bibel, die die Vertreter beider Positionen beachten sollten, da sie Grundprinzipien der gesamten Schöpfung betreffen:

Der erste Prinzip besteht darin, dass wir uns nicht über andere stellen sollten. Jesus sagt im Lukas-Evangelium:

„Warum kümmerst du dich um den Splitter im Auge deines Bruders oder deiner Schwester und bemerkst nicht den Balken in deinem eigenen? Wie kannst du zu deinem Bruder oder deiner Schwester sagen: >> Komm her, Bruder; komm her, Schwester; ich will dir den Splitter aus dem Auge ziehen <<, und merkst gar nicht, dass du selbst einen ganzen Balken im Auge hast? Scheinheilig bist du! Zieh doch erst den Balken aus deinem eigenen Auge, dann kannst du dich um den Splitter in einem anderen Auge kümmern!“
(Lukas 6,41-42) [1]

Kein Mensch kennt die Konsequenzen dessen, was er tut wirklich. Niemand kann die Zukunft vorhersagen. Wir bewerten unsere Umgebung immer nur mit den spärlichen Erfahrungen, die wir in unserem Leben gemacht haben. Wenn wir andere Menschen zu der einen oder anderen Position nötigen wissen wir nicht, was wir damit verursachen. Die Konsequenzen unseres Handelns wirken sich aber langfristig aus und wer die Konsequenzen trägt, weiß nur Gott allein.

Ein weiteres Prinzip ist Buch „Prediger“ im alten Testament zu finden: Es zeigt die Nichtigkeit der Dinge, über die wir Menschen uns streiten. Das Buch „Prediger“ schließt mir folgenden Sätzen:

„Im Übrigen lass dich warnen, mein Sohn: Es werden viel zu viele Bücher geschrieben und das viele Grübeln kann dich bis zur Erschöpfung ermüden. Fassen wir alles zusammen, so kommen wir zu dem Ergebnis: Nimm Gott ernst und befolge seine Gebote! Das ist alles, worauf es für den Menschen ankommt. Über alles, was wir tun, wird Gott Gericht halten, über die guten und die schlechten Taten, auch wenn sie jetzt noch verborgen sind.“ [1]
(Prediger 12,12-14)

All die Dinge, die wir heute als so wichtig ansehen, sind bei genauerer Betrachtung bedeutungslos. Irgendwann sind wir alle an dem Punkt, wo wir gezeigt bekommen, dass unser Leben endlich ist. Dann blicken wir auf unser bisheriges Leben zurück und merken, wie unwichtig all die Dinge, all die Streitereien und Ideologien sind. Dann geht es nicht mehr um Corona-Maßnahmen, um unseren Arbeitsplatz, um Verordnungen oder unseren sozialen Status. Das einzige, was dann noch bleibt ist die Beziehung zu Gott, sei es beim Lesen in der Bibel, im Gebet, beim Singen und Feiern des Abendmahls im kleinsten Kreis oder beim Betrachten der Natur mit all ihren Formen und Farben.

Welches Verhalten ist in Bezug der jetzigen Situation ratsam, wo so viele vermeintliche Heilsbringer den Menschen sagen wollen,was richtig ist? Vielleicht gibt der Apostel Paulus hier eine in seinem Brief an Timotheus eine Antwort:

„Wenn jemand etwas anderes lehrt und sich nicht an die gesunden Worte unseres Herrn Jesus Christus und die allgemeine christliche Lehre hält, dann ist er aufgeblasen und versteht nichts. Er hat einen krankhaften Hang zu spitzfindigen Untersuchungen und Wortgefechten. Daraus entstehen Neid und Streit, Beleidigungen, böse Verdächtigungen und fortwährender Zank. Solche Menschen haben ihren gesunden Verstand verloren. […] Du aber gehörst Gott, deshalb fliehe vor alldem! Jage dagegen der Gerechtigkeit nach, der Gottesfurcht, dem Glauben, der Liebe, der Geduld und der Freundlichkeit!“ [1]
(1. Timotheus 6,3-5.11)

 

[1] Gute Nachricht Bibel, © 2000 Deutsche Bibelgesellschaft

Verstecken hinter dem Evangelium

Ent-Täuschung
Die letzten beiden Jahre haben gezeigt, was uns die Werte, auf die wir in Deutschland so stolz waren, wert sind – nichts. Ich habe erlebt, wie das deutsche Grundgesetz einfach mal eben so von einem Bankkaufmann, einem Tierarzt, einem Pharmalobbyisten und einem einzelnen Virologen außer Kraft gesetzt wurde. Trotz der vielen Widersprüche in den Aussagen dieser vier Personen lieben die meisten Deutschen diese Leute. Für mich war das ganze surreal, aber mittlerweile bin ich enttäuscht, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich war der Täuschung erlegen, dass Werte wie Menschenrechte, Demokratie und Freiheit Werte sind, für die man kämpfen sollte. Heute weiß ich, dass diese Werte nur Philosophien sind, die Menschen sich ausgedacht haben. Diese Werte sind vergänglich und ändern sich je nach dem Geschmack derjenigen, die in der Welt die Macht haben.

Instrumentalisierung des Evangeliums
Ich habe noch etwas erlebt, dass mich nicht überraschte. Teile der evangelischen Kirche instrumentalisieren das Evangelium, um die diktatorischen Maßnahmen der zur Zeit herrschenden Politik zu legitimieren, die im Zuge der verkündeten Pandemie des Sars-CoV-2 Virus weltweit umgesetzt wurden. Konkret möchte ich an einem Beispiel verdeutlichen, wie ein Bibelvers zur Legitimierung der diktatorischen Maßnahmen benutzt wird. Es geht um Matthäus 22,37-40. In diesen Versen ruft Jesus dazu auf, Gott von ganzen Herzen zu lieben und seinen Nächsten wie sich selbst. Die Pervertierung des Bibelverses läuft dabei wie folgt:

Im Vorfeld wurde über die Massenmedien ein Erzählraum aufgebaut, der beinhaltet, dass sich ein potentiell tödliches Virus rasant weltweit ausbreitet. Dieses Virus wird so viele Menschen krank machen, dass die Krankenhäuser zu klein sind, um die Millionen von Kranken aufzunehmen. Die Ärzte können nur wenigen Menschen helfen und viele Menschen müssen qualvoll zu Hause ersticken. Jeder kann unbemerkt von diesem Virus befallen werden und andere Menschen anstecken und ist dann für dessen Tod verantwortlich. Die verordneten Maßnahmen wie Ausgangssperren, Kontaktverbot, Tests und Impfungen dienen dazu, die Menschheit zu retten.

Mit den Axiomen dieses Erzählraumes wird das Evangelium nun von Teilen der evangelischen Kirche dazu benutzt, diesen Erzählraum zu untermauern. Die Maßnahmen werden als Akt der Nächstenliebe dargestellt. Ein wahrer Christ fügt sich den Maßnahmen der Mächtigen, um seinen Mitmenschen vor der Ansteckung mit dem tödlichen Virus zu schützen. Alle Menschen, die die Maßnahmen der Regierung nicht mittragen, verstoßen gegen das Gebot der Nächstenliebe und versündigen sich. Implizit sagt diese Instrumentalisierung: „Gott will das, was die Regierung tut. Es steht in der Bibel“ Diese Pervertierung des Evangeliums ist innerhalb dieses Erzählraumes logisch schlüssig und nicht widerlegbar. Dieser Trugschluss kann nur dann aufgebrochen werden, wenn der Erzählraum verlassen wird.

Machtansprüche
Beim Verlassen des Erzählraumes ist das Buch der Sprüche (Sprüche 1,7) hilfreich. Dort steht in Kapitel 1 Vers 7:

„Des Herrn Furcht ist Anfang der Erkenntnis. Die Ruchlosen verachten Weisheit und Zucht.“
(Sprüche 1,7) [1]

Was bedeutet das für mich? Alle Überlegungen und logischen Schlüsse, die Menschen anstellen, beruhen immer auf dem begrenzten Wissen von Menschen. Sie können richtig sein, aber sie können auch falsch sein. Ob sie falsch oder richtig sind, weiß niemand außer Gott. An logischen Schlüssen ist erst einmal nichts verwerflich, wenn sie in Demut vor Gott getroffen werden. Bei der Zugrundelegung verschiedener Perspektiven, dienen sie der Wahrheitsfindung. Das Problem das ich sehe liegt darin, dass es Menschen gibt, die aufgrund ihrer Überlegungen und logischen Schlüssen unbegrenzte Macht ausüben wollen. Sie sagen, dass sich alle Menschen ihren Maßnahmen zu unterwerfen haben. Sie erheben den Anspruch, mit neuartigen genetischen Impfstoffen in das Erbgut der gesamten Menschheit eingreifen zu dürfen, um die Welt besser zu machen. Sie erheben den Anspruch gottgleich zu sein und über das Wohl der gesamten Welt entscheiden zu können. Ein Mensch mit diesen Anspürchen nimmt den HERRN nicht ernst. So etwas halte ich für einen großen Fehler, an den ich mich nicht beteiligen möchte.

Eine Kirche, die das Evangelium pervertiert, um der Größenwahn einiger mächtiger Leute zu unterstützen, nimmt entweder den HERRN nicht ernst, oder weiß nicht, was sie tut.

Fazit
Was bleibt mir als Fazit zu dieser Situation zu sagen? Mit menschlicher Weisheit kommen wir nicht weiter, so viel steht fest. Über menschliche Weisheit lässt sich streiten. Auf jedes Argument kann ein Spitzfindiges Gegenargument gefunden werden. Auch Dinge wie Menschenrechte, Verfassungen und Gesetze beruhen auf menschlichen Maßstäben. Dass diese das Papier nicht wert sind, auf dem sie stehen, haben die letzten zwei Jahre gezeigt. Deshalb bleibt mir nur der Schluss, dass wir in Demut vor Gott durch das Leben gehen sollten. Das bedeutet auch, dass wir all dem, was Gott erschaffen hat, Achtung entgegenbringen und mit der gesamten Schöpfung respektvoll umgehen sollten. Wenn wir Medikamente entwickeln, sollten wir das immer im Bewusstsein dessen tun, dass wir die Schöpfung nur sehr begrenzt verstehen. Wir alle sind nicht Gott und haben keinen Anspruch darauf, über die Schöpfung zu herrschen. Dessen sollten wir uns immer bewusst sein. Hierzu kann ich die Lektüre der Bücher „Hiob“ und „Prediger“ der Bibel empfehlen, wo dies ausführlich beschrieben ist.

[1] Luther Bibel 1912

Der große Umbruch

Mittlerweile dürfte vielen klar sein, dass ein weltweiter Lebensstil mit einem immensen Ressourcenverbrauch, wie ihn in Deutschland pflegen, nicht möglich ist. Bezüglich der Energiewende habe ich das in meinem vorherigen Beitrag in diesem Blog dargelegt. So wie es aussieht, müssen wir unsere Wirtschaftsleistung in vielen Bereichen auf einen Bruchteil des jetzigen Wertes reduzieren.

Die Reduzierung der Wirtschaftsleistung darf aber nicht mit einer Senkung der Lebensqualität einher gehen. Vielmehr besteht überhaupt kein Grund dazu, die Lebensqualität einzuschränken, ganz im Gegenteil. In der jetzigen Wirtschaftsweise in Deutschland verschwenden wir die meisten Ressourcen sinnlos. Man denke beispielsweise nur an die vielen Produkte, die nach wenigen Jahren aufgrund ihrer schlechten Qualität weggeworfen werden. Viele Produkte sind nicht reparierbar. Ein weiteres Beispiel sind die Unmengen an Möbel, die Jahr für Jahr auf dem Sperrmüll landen, nur weil sie nicht mehr modern sind. Ich möchte es bei der Nennung dieser zwei Beispiele belassen, um nicht den Rahmen des Beitrags zu sprengen.

Zur Lösung dieses Problems gibt es eine unüberschaubare Menge von Lösungsansätzen. Einige Beispiele für diese Lösungsansätze sind Recycling, Upcycling, lange Produktgarantiezeiten, Freies Wissen, Freie Software, Radfahren, Remote Work, Co Working, Do It Yourself, Last Mile Concepts, Mikromobilität und so weiter. Wer noch mehr dieser Konzepte wissen möchte, kann auf der Seite des „Zukunftsinstituts“ vorbei schauen. Auf der dortigen Megatrend-Map sind viele Konzepte dargestellt. Jedes einzelne dieser Konzepte beinhaltet eine ganze Welt an Dingen, die jeder einzelne ab jetzt umsetzen könnte, um sich für ein ressourcenschonendes Leben zu engagieren. Ich denke aber, dass diese Konzepte nur mögliche Trends sind, aber keine wirklichen Lösungen. Der Grund dafür ist, dass wir meiner Ansicht nach, kein Materielles Problem haben, sondern ein geistliches Problem.

Die Leere in uns
Im Matthäus-Evangelium Kapitel 12 befinden sich einige Verse, die mir erst seit kurzen etwas sagen. Jesus spricht dort:

„„Wenn der unsaubere Geist von dem Menschen ausgefahren ist, so durchwandelt er dürre Stätten, sucht Ruhe, und findet sie nicht. Da spricht er denn: Ich will wieder umkehren in mein Haus, daraus ich gegangen bin. Und wenn er kommt, so findet er’s leer, gekehrt und geschmückt. So geht er hin und nimmt zu sich sieben andere Geister, die ärger sind denn er selbst; und wenn sie hineinkommen, wohnen sie allda; und es wird mit demselben Menschen hernach ärger, denn es zuvor war. Also wird’s auch diesem argen Geschlecht gehen.“  (Mt 12, 43-44)

Dieses Bild verdeutlicht sehr schön die Ursache für die Probleme, die wir durch unsere Lebensweise entstehen. Es ist die Leere in einem Menschen die entsteht, wenn ein Wunsch eines Menschen erfüllt wird. Menschen neigen dazu, sich Dinge zu wünschen. Manche Wünsche werden so stark, dass sie den Menschen dazu treiben, sich diesen Wunsch zu erfüllen. Dieser Wunsch nimmt einen erheblichen Raum und drängt die Dinge zur Seite, die einen Menschen glücklich machen. Wird dieser Wunsch nun erfüllt, bleibt ein großes Loch zurück, dass gefüllt werden muss. In dieses Loch können nun neue Wünsche entstehen, die erfüllt werden wollen.

Es gibt aber auch noch eine andere Möglichkeit, dieses Loch zu füllen, dass beim Erfüllen von Wünschen bleibt. Der Apostel Paulus schreibt in seinem Brief an die Galater:

„Ich sage aber: Wandelt im Geist, so werdet ihr die Lüste des Fleisches nicht vollbringen. Denn das Fleisch gelüstet wider den Geist, und der Geist wider das Fleisch; dieselben sind widereinander, daß ihr nicht tut, was ihr wollt. Regiert euch aber der Geist, so seid ihr nicht unter dem Gesetz. Offenbar sind aber die Werke des Fleisches, als da sind: Ehebruch, Hurerei, Unreinigkeit, Unzucht, Abgötterei, Zauberei, Feindschaft, Hader, Neid, Zorn, Zank, Zwietracht, Rotten, Haß, Mord, Saufen, Fressen und dergleichen, von welchen ich euch zuvor gesagt und sage noch zuvor, daß, die solches tun, werden das Reich Gottes nicht erben. Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube, Sanftmut, Keuschheit. Wider solche ist das Gesetz nicht.“ [1]
(Galater 5, 18-23)

Genau diese Früchte sollte ein Mensch bei sich stetig pflegen, damit keine innere Leere entsteht. Genau hier sehe ich den Weg, den wir gehen sollten, um die Probleme zu lösen, die unsere Lebensweise verursacht.

Vater und Mutter ehren

Die Bibel gibt noch einen weiteren Hinweis darauf, wie wir unseren Lebensstil hinterfragen können, um so neue Wege für einen respektvollen Umgang mit der Schöpfung zu finden. Im zweiten Buch Mose in Kapitel 20 hat uns Gott zehn Gebote gegeben. Das fünfte Gebot davon lautet:

„Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf daß du lange lebest in dem Lande, daß dir der Herr, dein Gott, gibt.“
(2. Mose 20,12) [1]

Was bedeutet das für uns? Die Menschen, die vor uns gelebt haben, haben durch ihre Arbeit Dinge erschaffen, die wir heute noch nutzen. Wir bauen unseren Wohlstand auf die Leistungen auf, die Menschen vor uns erbracht haben und die wir nicht mehr erbringen müssen. Deshalb haben wir Zeit, um uns mit anderen Dingen zu beschäftigen, oder mehr Freizeit zu genießen. Wir können Saatgut nutzen, dass Menschen über Jahrtausende gezüchtet haben. Wir wohnen in Häusern, die häufig vor mehr als hundert Jahren erbaut wurden. Unsere Technik wurde innerhalb von Jahrtausenden entwickelt. Der medizinische Fortschritt wurde durch die Erforschung der Krankheitsbilder zahlloser kranker Menschen erreicht. Auf all diese Dinge bauen wir heute unseren Wohlstand auf.

Ein alter Kochtopf aus der Zeit unserer Großeltern sollte von uns genau so wertgeschätzt werden wie ein neuer. Er wurde mit Mühe von einem Menschen hergestellt. Alte Möbel müssen nicht auf den Sperrmüll landen. Auch in ihrer Herstellung stecken viele Tage Arbeit. Die Ausbildung, die uns durch unsere Eltern ermöglicht wurde sollte ebenfalls in Ehren gehalten und die erworbenen Fähigkeiten sollten weiter entwickelt werden. Traditionen sind ebenso wertvoll wie der technische und gesellschaftliche Fortschritt.

Wenn wir das, was unsere Eltern und Vorfahren geschaffen haben, wertschätzen und nicht durch Habgier und Dummheit aufs Spiel setzen, werden wir lange in unserem Land leben, das Gott uns gegeben hat. Wenn wir das, was unsere Eltern uns weiter gegeben haben aber zerstören, werden wir schnell um Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende in der Entwicklung zurück geworfen.

[1] Luther Bibel 1912

Energiewende

Die letzten eineinhalb Jahre haben in mir das Gefühl ausgelöst, dass etwas in Bewegung kommt, was die ganze Welt betrifft. Um es gleich am Anfang zu sagen: Mir scheint es so, als ob die Debatte um den Klimawandel, die Märsche der Bewegung „Fridays for Future“, die „Black Lives Matters“ Aktionen oder die Corona-Pandemie nur große Medienkampagnen sind. Ich denke dass es im Grunde genommen um etwas ganz anderes geht. Mir scheint es so, dass wir weltweit an einem Punkt angekommen sind, an dem unsere Ressourcen knapp werden. Die Flüchtlingskrise der letzten Jahre lässt mich vermuten, dass wir durch die Lebensweise in den Industrieländern so viele Ressourcen verbrauchen, dass wir Flüchtlingsströme auslösen. Die Menschen, die in den Machtpositionen sitzen haben das begriffen und initiieren mehr oder weniger koordiniert einen weltweiten gesellschaftlichen Wandel.

Aufgrund dieser Betrachtungen habe ich mal wieder meinen Taschenrechner in die Hand genommen, um abzuschätzen, wie eine echte Energiewende in Deutschland aussehen könnte. Eine echte Energiewende bedeutet für mich nicht die mickrigen Spielereien mit erneuerbaren Energien, die in Deutschland bisher gemacht wurden. Energiewende heißt für mich, dass zum Beispiel Deutschland seinen gesamten Energiebedarf über Solarenergie decken kann, inklusive Speicherung der Energie für die Wintermonate in Form von synthetisch erzeugtem Methanol und der Reserven für sonnenarme Jahre.

Deshalb habe ich folgende Annahmen getroffen und folgende Zahlenwerte zu Grunde gelegt:

Endenergiebedarf: EB = 2514 TWh
Globalstrahlung der Sonne: qG = 1 MWh/(m²a)
Elektrischer Wikungsgrad der Photovoltaik: etaPh = 20%
Wirkungsgrad der Energiespeicherung: etaSp = 50%
Sicherheitsfaktor für sonnenarme Jahre: SF = 1,5

Damit ergibt sich für die erforderliche Fläche der Photovoltaik:

APhErf = (EB * SF) / (etaPh * etaSp * qG)
AphErf = 37710 km² = 194 km x 194 km

Im Vergleich dazu beträgt die Fläche aller Siedlungen inklusive Freiflächen ohne Verkehrswege in Deutschland:

Asied = 25000 km²

Für die Energiewende wäre die 1,5 Fache Fläche aller Siedlungsgebiete in Deutschland nötig. Für eine echte Energiewende wäre es für mich keine Option weitere Naturflächen mit Photovoltaik zu belegen. Außerdem müssen Flächen zur Gewinnung von Solarenergie instand gehalten und regelmäßig erneuert werden. Deshalb sollten diese Flächen mehrfach genutzt werden, zum Beispiel als Dachflächen, zur Stromgewinnung und gleichzeitig zur Wärmegewinnung.

Die nächste Frage ist nun, wie viel Silizium dafür nötig wäre. Dazu habe ich folgende Zahlenwerte zu Grunde gelegt:

Weltjahresproduktion an Silizium: dmSi = 8 Mio. t/a
Erforderliche Fläche der Photovoltaik: APhErf = 37710 km ²
Dichte von Silizium: rhoSi = 2336 kg/m³
Die Dicke von Siliziumwafern liegt bei: dPV = 0,2 mm

Das bedeutet für die erforderliche Siliziummasse für die Energiewende:

mSi = rhoSi * APhErf * dPV
mSi = 18 Mio t

Daraus folgt, dass allein für die Energiewende in Deutschland die 2,25 Fache Weltjahresproduktion an Silizium nötig wäre. Deutschland hat aber nur 83,2 Millionen Einwohner. Das sind bei einer Weltbevölkerung von 7,5 Milliarden Menschen nur 1,1 % der Weltbevölkerung.

Schon bei dieser oberflächlichen Schätzung dieses kleinen Bereichs wird sofort klar, dass eine echte Energiewende bei unserem jetzigen Energieverbrauch nicht möglich ist, wenn wir allen Menschen ein Leben in Wohlstand gönnen möchten. Hinzu kommt, dass diese riesige Menge an Photovoltaikanlagen auch instand gehalten werden muss, was auch Energie und Ressourcen benötigt. Deshalb ist es notwendig, unseren Energie- und Ressourcenverbrauch massiv zu reduzieren. Unsere sinnlose und irrsinnige Überproduktion muss aufhören. Wir produzieren so viele kurzlebige Güter, dass wir gar nicht mehr wissen, wohin damit. Unsere Arbeitsstelle und der monatliche Lohn sind der Sinn unseres Lebens. Wir versuchen in Konkurrenz zu anderen Menschen immer mehr Güter immer billiger zu produzieren. Hier ist ein Umdenken dahingehend nötig, dass wir uns Gedanken machen, worin unser Sinn im Leben besteht. Was das für jeden einzelnen bedeutet, kann niemand sagen, auch kein Regierung und keine Experten. Bei der Suche nach einem Sinn im Leben, hat mir ein Vers aus der Bibel sehr geholfen:

„Den HERRN ernst nehmen ist der Anfang aller Weisheit.“
(Sprüche 9,10)

Zeit zum Umdenken

In den letzten Monaten hatte ich aufgrund der Ausgangsbeschränkungen aufgrund der Coronaschutzverordnung viel Zeit, um meine alten Projektunterlagen zu sortieren und von unnötigem Ballast zu befreien. Dabei ist mir eines aufgefallen: Ich habe die Letzten 15 Jahre meiner Tätigkeit als Ingenieur viel Schrott produziert. Der Schrott war wirkliche Ingenieurskunst. Ich hatte viele Probleme durch interessante Einfälle gelöst und die Geräte, die dabei entstanden, haben funktioniert. Ich habe vieles dabei gelernt und konnte sehr viel Berufserfahrung sammeln. Allerdings sind viele von den Geräten, die meine Mitstreiter und ich entwickelt haben, vollkommen nutzlos. Da ist zum Beispiel ein Stirling-Motor, der genau das macht, was in meinen Berechnungen theoretisch vorhergesagt wurde. Er funktioniert nur periodisch schwankend. Da ist eine Anlage zur hydrothermalen Carbonisierung von Biomasse, die aus Biomüll Sondermüll macht. Die funktioniert perfekt. Da sind LED Lampen, die sich für die Erforschung des Pflanzenwachstums bei unterschiedlichem Licht eignen, aber unbezahlbar sind. Auch die Bienenstockwaage, die ich sogar bis zur Produktionsreife entwickelt und gebaut habe, leistet mir in der Imkerei gute Dienste, kann aber finanziell nicht mit Produkten Made in China konkurrieren.

Als ich mir diese und noch viel mehr Projekte angesehen habe, ist mir aufgefallen, das ich bisher mit immer neueren und ausgefalleneren Ideen versucht habe, Irgendwelche Produkte an Menschen zu bringen, die viel zu viele Dinge haben. Unsere Gesellschaft produziert so viel, dass sie daran erstickt. Genau in diese Gesellschaft habe ich versucht, meine Produkte hineinzudrücken. Es ist nichts weiter als kompletter Irrsinn. Da wird mir bewusst, was Jesus im Matthäus-Evangelium gesagt hat:

„„Niemand kann zwei Herren dienen: entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird dem einen anhangen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“
(Matthäus 6,24)

Ich habe die letzten Jahre viel zu sehr dem Geld gedient, was mich krank gemacht hat. Selbst wenn ich in einer Firma angestellt gewesen wäre, hätte ich im Auftrag meiner Firma nichts anderes gemacht, nämlich, noch mehr noch billiger zu produzieren. Dabei hätte ich versucht, mit den Arbeitern in den chinesischen Fabriken oder mit Robotern in Produktionshallen zu konkurrieren.

Unsere Gesellschaft hat viele Probleme im Bereich Energieversorgung, Armut, Ausbeutung und der Schädigung der Umwelt. Die Maßnahmen, die heutzutage zur Lösung dieser Probleme angestrebt werden, erscheinen mir wiederum von der Jagd nach dem Geld beherrscht. Jeder Akteur versucht, sein Produkt in den gesättigten Markt zu drücken. Man denke dabei nur an die völlig hirnrissige Elektromobilität. Dabei wird schon wieder viel Schrott und Müll produziert und nichts ändert sich.

Ich habe einige Ideen, die ich zur Lösung unserer Energieprobleme beitragen kann. Ich kann aber nicht beurteilen, für wen diese Ideen geeignet sind und für wen nicht. Ich will auch niemandem mehr eine Idee aufschwatzen, der diese Idee gar nicht braucht, nur um etwas Geld bezahlt zu bekommen. Deshalb erscheint es mir am besten, wenn ich meine Ideen unter der Creative Commons Lizenz publiziere. Ich werde dabei nicht die Aussagen nachplappern, die in den oft politisch motivierten Veröffentlichungen offizieller Institute zu finden sind. Es erscheint mir sinnvoller, die Annahmen, für die mir keine eigenen Messungen zu Verfügung stehen, durch nachvollziehbare Fermi-Schätzungen festzulegen. Die Leser meiner Veröffentlichungen sollen die Gedankengänge mit ihrem gesunden Menschenverstand nachvollziehen können. So besteht die Möglichkeit, dass meine Ideenbeiträge die Menschen finden, für die diese Beiträge wirklich hilfreich sind.

Wir müssen endlich umdenken und von den Verhaltensmustern abweichen, die uns in die jetzige Krise manövriert haben. Sonst wird sich nie etwas ändern. Auf die Frage, wovon ich leben soll, gibt Jesus die Antwort:

„Darum sage ich euch: Sorget nicht für euer Leben, was ihr essen und trinken werdet, auch nicht für euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr denn Speise? und der Leib mehr denn die Kleidung? Sehet die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater nährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr denn sie?“ (Matthäus 6,25-26) [1]

[1] Luther Bibel 1912

Was bedeuten die Corona-Zahlen ?

Ich möchte in diesem Artikel mit einfachen statistischen Berechnungen erläutern, was die offiziellen Corona-Zahlen bedeuten. Dabei möchte ich lediglich auf die Berechnungen zurückgreifen, die jedem Abiturienten geläufig sein sollten.

Das statistische Modell, dass ich dabei zu Grunde lege, ist passend zu dem Thema das Urnenmodell mit Ziehen mit Zurücklegen. In einer Urne befinden 100.000 Kugeln. Davon sind 99800 weiße Kugeln und 200 schwarze Kugeln. Das soll hier einer 7-Tage Inzidenz von 200 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner entsprechen. Das bedeutet, dass in diesem Experiment jede Woche für jeden betrachteten Einwohner eine Ziehung mir Zurücklegen durchgeführt wird.

Aus diesem Zufallsexperiment ergibt sich eine Binomialverteilung der Infektionsereignisse. Die Wahrscheinlichkeit, sich während einer Woche mit COVID 19 zu infizieren liegt bei einer 7-Tage Inzidenz bei pI = 0,2 %.

Für eine Binomialverteilung wird der Erwartungswert m wie folgt berechnet:
p : Wahrscheinlichkeit
n : Anzahl der Einwohner
t : Zeit in Wochen
m : Anzahl Infizierten oder Gestorbenen

m = p * n * t

Die Standardabweichung Sigma, d.h. die zu erwartende Abweichung des wirklichen Wertes vom statistisch berechneten Wert wird mit folgender Formel berechnet:

Sigma = wurzel (n * t *  p * (1 – p))

Des weiteren wird ein zweites Experiment betrachtet, in dem die Todesfälle bei gleichzeitiger Anwesenheit eines positiven COVID-19 Testergebnisses stattfinden. Dazu habe ich die Wahrscheinlichkeiten für einen tödlichen Krankheitsverlauf in Abhängigkeit vom Alter und die Altersstruktur der Menschen in Neugersdorf betrachtet. Dabei gewichte ich die Wahrscheinlichkeit eines tödlichen Krankheitsverlauf mit der Altersstruktur in Neugersdorf . Aus der Statistik geht nicht hervor, ob die betroffenen Menschen an dem Corona-Virus gestorben sind, oder mit dem Corona-Virus. Auffällig ist dabei nur, dass die Wahrscheinlichkeit eines tödlichen Covid 19 Verlaufs erst ab einem alter von 60 Jahren ansteigt, was auch für andere Erkrankungen gilt. In Anbetracht der Statistiken komme ich auf eine Wahrscheinlichkeit eines tödlichen Krankheitsverlauf von pT = 5,91 %. Dazu wird in dem Statistischen Experiment eine Urne mit 10.000 Kugeln betrachtet, in der 591 Kugeln schwarz sind. Auch bei diesem Experiment jede Woche für jeden betrachteten Einwohner eine Ziehung mir Zurücklegen durchgeführt wird.

Die Wahrscheinlichkeit, an COVID-19 zu sterben wird durch die Durchführung beider Urnenexperimente ermittelt. Dabei liegt die Wahrscheinlichkeit in einer Woche an Corona zu sterben bei
pTC = pI * pT = 0,0118 %.

Angenommen n sei die Zahl der Menschen in einem Dorf oder einer Kirchgemeinde, die betrachtet werden soll.

Die Berechnung soll hier am Beispiel der Kirchgemeinde in Neugersdorf erläutert werden: Die Evangelische Kirchgemeinde hat ca. 1000 Mitglieder. Der betrachtete Zeitraum liegt bei t = 6 Wochen. Das ist der Zeitraum, in dem die Kirchennachrichten erscheinen, in denen die Beerdigungen im jeweiligen Zeitraum genannt werden.

Die zu erwartende Anzahl der Infektionen im betrachteten Zeitraum liegt bei mI = 12
mit einer Standardabweichung von SigmaI = 3,4

Die zu erwartende Anzahl der betrachteten Toten im betrachteten Zeitraum, die an- oder mit Corona gestorben sind, liegt bei mT = 0,71
mit einer Standardabweichung von SigmaT = 0,84

Wenn also gesagt wird, dass sehr viele Corona-Tote beerdigt werden, kann das aufgrund der offiziellen Zahlen nicht sein. Die Menschen sind sehr wahrscheinlich an etwas anderem gestorben, aber nicht an einer COVID-19 Infektion.

 

Corona mal statistisch betrachtet

Ich merke zur Zeit, wie die Angst vor dem Corona-Virus um geht. Jedes mal, wenn hier in Neugersdorf die Totenglocken läuten, frage ich mich, ob jemand an dem Corona-Virus gestorben ist. Um für mich Klarheit in die Sache zu bringen, habe ich das gemacht, was ein Ingenieur so macht: Ich habe mal statistisch betrachtet, wie wahrscheinlich es ist, dass innerhalb einer Woche eine Beerdigung stattfindet.

Ich möchte hier klarstellen, dass ich keinesfalls das Leid der Angehörigen vergessen möchte. Ich möchte dem Leser lediglich zeigen, was eine begrenzte Lebenserwartung bedeutet.

Betrachtung der Kirchenmitglieder in Neugersdorf

Als allererstes habe ich mal nachgesehen, wie viele Einwohner Neugersdorf hat und wie die Lebenserwartung der Menschen aussieht. Ich fand auf Wikipedia, dass Neugersdorf 5854 Einwohner hat. Ich vermute, dass 20%, sprich 1160 der Einwohner Mitglied der Evangelischen Kirche sein dürften. Die Lebenserwartung habe ich mit 80 Jahren d.h. 29200 Tage angenommen.

Um die statistische Betrachtung durchzuführen habe ich, wie es meinem schwarzen Humor entspricht, das Urnenmodell aus der Statistik herangezogen.  Ich habe dabei eine Urne mit 29200 Kugeln zu Grunde gelegt, wobei 1 Kugel davon schwarz ist. Dabei werden die Kugeln mit Zurücklegen gezogen, ohne dass die Reihenfolge notiert wird. Wird eine schwarze Kugel gezogen, bedeutet dies statistisch eine Beerdigung für den jeweiligen Menschen. Für jeden Menschen wird ein mal am Tag eine Kugel gezogen, pro Tag also 5854 Kugeln für alle Einwohner oder 1160 Kugeln für die Mitglieder der evangelischen Kirche. Daraus resultiert eine Binomialverteilung der Beerdigungen.

Es wird ein Zeitraum von 7 Tagen und ein Zeitraum von 60 Tagen betrachtet. Innerhalb von 60 Tagen erscheinen die Kirchennachrichten mit den Todesanzeigen. Zudem soll noch ein Zeitraum von 365 Tagen betrachtet werden

Die Ergebnisse dieser Betrachtung sind in folgenden Diagrammen zu sehen.

Die unter den Mitgliedern der Evangelischen Kirche  eintretenden Todesfälle, die durch eine begrenzte Lebenserwartung  verursacht werden, gestalten sich so, dass mit einer Wahrscheinlichkeit von 77 % die Totenglocken in einer Woche nicht läuten müssen. Eine Woche mit einer Beerdigung ist in 20% der Wochen der Fall. Selten, also in 3% der Wochen, finden zwei Beerdigungen pro Woche statt.

 

In den Kirchennachrichten sind zwischen zwischen 0 bis 7 Todesanzeigen zu erwarten, wobei meistens 1 – 3 Todesanzeigen zu finden sind.

Innerhalb eines Jahres sind Todesfallzahlen aufgrund der Lebenserwartung zwischen 5 und 25 Tote pro Jahr im statistisch möglichen Bereich. In den meisten Fällen dürften die Todesfallzahlen zwischen 10 und 18 liegen.

Betrachtung aller Einwohner in Neugersdorf

Betrachtet man nicht nur die Kirchenmitglieder sondern alle Einwohner von Neugersdorf, so ergibt sich für die Anzahl der Beerdigungen pro Woche folgendes Diagramm:

Für alle Einwohner von Neugersdorf bedeutet das, dass eine unbeschwerte Woche ohne Beerdigungen in 25% der Wochen eintrifft. In 35% der Wochen kommt es zu einer einzigen Beerdigung pro Woche. In 24% der Wochen gibt es 2 Beerdigungen u.s.w. Auch 4 Beerdigungen pro Woche sind mit einer Wahrscheinlichkeit von 4% möglich. Sollte dieser Fall eintreten, bedeutet das nicht, dass in der Woche darauf keine Beerdigung stattfindet. Die Wahrscheinlichkeiten bleiben vom vorhergehenden Ereignis unberührt. Tritt also eine Woche mit 4 Beerdigungen und danach gleich eine Woche mit drei Beerdigungen auf, kann man daraus noch keine Rückschlüsse auf eine Epidemie schließen. Erst wenn die Wahrscheinlichkeitsverteilung insgesamt ändert, muss von Einflüssen neben der begrenzten Lebenserwartung ausgegangen werden.

Soweit gestalten sich die Auswirkungen einer begrenzten Lebenserwartung, ohne irgendwelche Einflüsse von Krankheiten oder Katastrophen. Abweichungen davon haben dann andere Ursachen, die im einzelnen genauer betrachtet werden müssen.

Wort zum Buß- und Bettag 2020

Als ich das Wort zum Buß- und Bettag 2020 der evangelischen Landeskirche Sachsens gelesen hatte, fühlte ich mich an die Zeit erinnert, als ich vor über 20 Jahren aus der katholischen Kirche austrat. Ich konnte damals mit der Regierungshörigkeit und mit dem Schweigen zu den Problemen und Ängsten der Menschen in der katholischen Kirche nichts mehr anfangen. Durch meine Frau, die mir vor drei Jahren meine erste Bibel geschenkt hatte, las ich das erste mal in meinem Leben in der Bibel und verstand das erste mal, was Jesus mir sagen wollte. Im Juli 2020 trat ich dann in die evangelisch-lutherische Landeskirche ein.

Zur Zeit sind in unserer Gesellschaft massive Umwälzungen im Gange. Wir haben Kriege überall auf der Welt, Menschen ertrinken auf dem Weg nach Europa im Mittelmeer, die Automatisierung ersetzt die Menschen in den Fabriken, die Arbeitslosen werden entrechtet, Menschen verlieren ihre Lebensgrundlagen und die Regierung macht den Menschen Angst vor Krankheiten. Die Probleme sind für einen einzelnen Menschen nicht mehr zu überblicken. Die Gesellschaft als Ganzes beginnt nun, Lösungen für diese Probleme zu entwickeln. Das Kollektiv der Gesellschaft erhöht die Kommunikationsdichte und knüpft neue Netzwerke. Die Menschen fühlen, dass sich etwas verändert.

Im Wort zum Buß- und Bettag 2020 werden die Menschen in der Kirche dazu aufgerufen, dass sie ihre Mitmenschen durch ihr Verhalten nicht beunruhigen, die Einschränkung der Grundrechte ertragen und sich demütig in die Gemeinschaft einordnen sollen. Das ist für mich, sehr grob zusammengefasst, die wichtigste Aussage des Wortes zum Buß- und Bettag 2020.

Ich denke, Schweigen, Anpassung und das Verharren in der Komfortzone sind nicht die Antwort auf die Probleme der Menschen. Gleichzeitig sind gut gemeinte Lösungsansätze meist nur unzureichend. Deshalb möchte ich als Antwort auf das Wort zum Buß- und Bettag 2020 meinen Weg darlegen, wie ich den Problemen unserer Zeit begegne:

Ich möchte die Menschen zu einer eigenen Glaubenspraxis ermutigen, damit sie Kraft bekommen, um als Christen an der Diskussion in der Gesellschaft teilzunehmen und um das Evangelium durch Wort und Tat zu verkünden, so wie es ihnen vom Heiligen Geist gegeben wird. Weil bei jedem Menschen die Glaubenspraxis anders aussehen kann, möchte ich hier meine Glaubenspraxis als Beispiel darlegen.

Mir ist Bewusst, dass niemand die Probleme unserer Zeit in ihrer Gesamtheit begreifen kann. Jeder Versuch, eine Lösung der Probleme durchzusetzen führt daher zu Gewalt. Deshalb lege ich die Lösung unserer Probleme in Gottes Hand und nehme die Ängste aller Menschen ernst. Das bedeutet für mich zum Beispiel, dass ich im Gottesdienst die gesetzlich vorgeschriebene Mund-Nase-Bedeckung bis zu einem gewissen Grad trage. Durch die Verwendung eines schwarzen Halstuches mit Fischsymbolen als Mund-Nase-Bedeckung zeige ich aber denen, die die Maßnahmen der Regierung kritisieren, dass sie nicht allein sind und dass ich ihre Angst vor einem totalitären Staat ernst nehme. Ich nehme gleichzeitig die Angst der Menschen ernst, die sich vor ansteckenden Krankheiten fürchten.

Ich lese täglich in der Bibel. Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine sind mein Bibelleseplan. Das gibt mir die Kraft und die Inspiration, die ich brauche.

Im Gebet danke ich dem Herrn für die Schöpfung. Ich danke für die Erde, für mein Essen, für meine Mitmenschen und für alle anderen Lebewesen. Ich danke ihm auch für die Bakterien, die im Sauerteig für uns arbeiten, sowie auch für alle Viren und Mikroben, die wir nicht verstehen.

Ich weiß dass Gott das Universum geschaffen hat und dass es seine Gnade ist, dass wir alle hier auf der Erde alle Voraussetzungen für ein glückliches Leben haben. Ein glückliches Leben ist nicht der Verdienst von Menschen, die sich anmaßen, Lebensgrundlagen und Glück nach ihrem Ermessen zuzuteilen.

Ich vertraue darauf, dass der Heilige Geist mich darin leitet, den Menschen zuzuhören und dass er mir die Kreativität und die Kraft schenkt, mich an der gemeinsamen Lösung von Problemen in meiner Umgebung konstruktiv zu beteiligen.

Ich verweigere niemandem das wertschätzende und konstruktive Gespräch, unabhängig von der politischen Meinung, der Religion, der Ethnie, der sexuellen Orientierung, der Herkunft, des Vermögensstandes, des Berufes, des Gesundheitszustandes, der Arbeitslosigkeit oder anderen Eigenschaften.

Ich zwinge niemanden das zu tun, was ich für richtig halte. Ich setze auch nicht den Willen der Regierung gegen meine Mitmenschen durch.

Ich spreche mit anderen Menschen über das Evangelium und freue mich über interessante
Unterhaltungen und über kritische Anmerkungen, die sich daraus ergeben.

Ich widme genügend Zeit meinen Hobbies, die nichts mit Religion zu tun haben und die mir Freude machen. Dabei achte ich darauf, dass es Hobbies sind, bei denen ich keine Mund-Nase-Bedeckung tragen muss.

Ich hoffe dass dieser Brief alle Leser und Leserinnen zu einer eigenen christlichen Glaubenspraxis zusammen mit anderen ermutigt. Daraus wird sich mit Sicherheit viel Kreativität und Angstfreiheit für gemeinsame und friedvolle Lösungen unserer Aufgaben ergeben.

Wege aus der Krise

Zur Zeit sehen wir, wie sich die aufgestauten Spannungen in der Gesellschaft entladen. Seit Jahren ist unsere Gesellschaft geprägt von einem unmenschlichen, totalitären wirtschaftlichen Wettbewerb, Angst vor der Arbeitslosigkeit, niedrige Löhne, der menschenrechtswidrigen Unterdrückung der erwerbslosen Menschen durch das Jobcenter, politisches Säbelrasseln und Krieg. Zudem wird unser Finanzsystem seit dem Zusammenbruch im Jahr 2008 künstlich am Leben gehalten. All diese Missstände führen nun zu den gesellschaftlichen Verwerfungen die wir jetzt beobachten, wie dem Lockdown aufgrund der geschürten Angst vor dem Coronavirus oder den scheinheiligen Protesten gegen Rassismus.

Zur Zeit stehen in dem Dorf, in dem ich lebe, die Menschen jeden Sonntag und jeden Montag auf der Straße und protestieren gegen die Missachtung unseres Grundgesetzes. Die Anliegen der Menschen dort sind bunt gemischt und sind Ausdruck des Leidensdruckes der heutigen Missstände in unserer Gesellschaft. Zum Beispiel sind dort auch Busunternehmer zu treffen, die aufgrund der Ausgangsbeschränkungen ihre Einnahmen aus dem Reisegewerbe verloren haben. Doch wie können wir diese Probleme lösen ?

Anfangs habe ich bei diesen Demonstrationen ein Schild mit dem Deckblatt des Grundgesetzes in der Hand gehalten. Von Woche zu Woche ist mir aber bewusst geworden, dass allein der Protest nichts bewirken wird. Nur zu protestieren bringt erst mal keine Lösung und die vermeintlichen Lösungen, die rechts- und linksradikale Gruppen, sowie auch unsere Regierung bieten, führen in eine Sackgasse. Deshalb halte ich jetzt ein Schild mit der Aufschrift „Jesus, der Weg, die Wahrheit und das Leben“ in der Hand. Warum mache ich das?

Ich mache das, wovon ich überzeugt bin. Ich denke, es ist gut, wenn Menschen sich in einem ersten Schritt bewusst werden, worin ihr persönlicher Glaube besteht. Das ist die Grundlage für jeden einzelnen, sich auf dieser Basis folgende Fragen zu stellen:

„Was will ich mit meinem Leben anfangen?“
„Wie stelle ich mir meine Zukunft vor?“
„Gönne ich einem anderen Menschen, das er glücklich ist?“

Kein einzelner Mensch, kein Politiker und auch kein Oligarch, kann die Lösung der Probleme aller Menschen finden. Lösungen, die von einzelnen Menschen oder Parteien für alle Menschen verbindlich beschlossen werden, führen immer zu mehr Gewalt.

Wirkliche Lösungen können sich nur im gesellschaftlichen Dialog über Jahre hinweg herausbilden. Dazu ist es aber notwendig, dass sich möglichst viele Menschen immer wieder mit den vorhin gestellten Sinnfragen selbst auseinandersetzen und für die gefundenen Antworten öffentlich gerade stehen. Erst dann können möglichst viele Menschen an diesem Dialog mitwirken. Solange das nicht geschieht, werden sich die heutigen Missstände nicht ändern und die Menschen, die das meiste Geld haben, werden dem Rest der Welt ihre Vorstellungen mit Gewalt aufzwingen.